Dem Pharmakonzern wurden in den letzten Jahren am ausserordentlich viele Patente in den USA gewährt. Auch Konkurrent Novartis ist gut platziert.
Roche (ROG 236.45 -0.08%) gehört zur Spitzengruppe der Pharmakonzerne, denen in den USA zwischen 2010 und 2017 am meisten Patente gewährt wurden. Erzrivale Novartis (NOVN 81.56 0.12%) ist ebenfalls gut platziert. Das zeigt eine Auswertung, die die britische Grossbank HSBC (HSBA 657.8 1.09%) anhand von Daten der Intellectual Property Owners Association (IPO Association) und des US Patent and Trademark Office (USPTO) vorgenommen hat.
Roche belegt in der Rangliste von HSBC Platz drei, Novartis Platz sechs. Angeführt wird die Liste vom US-Konzern Johnson & Johnson (JNJ 140.54 0.41%). Die deutsche Bayer (BAYN 73.92 0.85%) folgt auf Platz zwei. Sie verdankt ihre gute Rangierung der Übernahme des Agrochemieriesen Monsanto, der über die Untersuchungsperiode mehr Patente gewährt erhielt als Bayer im Pharmabereich.
Die Auswertung von HSBC zeigt auch, dass europäische Pharmakonzerne bei US-Patenten ihren amerikanischen Konkurrenten weitgehend ebenbürtig sind. Asiatische Pharmagesellschaften schafften es dagegen nicht in die Rangliste.
Zu Roche schreiben die Analysten von HSBC, die Rangliste bestätige eine «Strategie konsistenter Innovation über die lange Frist». Gemäss dem Datendienstleister Bloomberg gab Roche in den drei Jahren bis Mitte 2018 rund 27 Mrd. $ für Forschung und Entwicklung aus. In dieser Hinsicht sei auch Novartis «hoch produktiv». Eine Detailauswertung der einzelnen Jahre zwischen 2010 und 2017 zeigt allerdings, dass die beiden Basler Pharmakonzerne in den USA zuletzt nicht mehr so viele Patente gewährt erhielten wie früher. Roche hatte den Höhepunkt im Jahr 2014 mit knapp 500 gewährten Patenten, Novartis Spitzenwert von etwas über 300 Patenten stammt aus dem Jahr 2012.
Die Analysten von HSBC betonen, dass die Gewährung von Patenten nicht mit der erfolgreichen Lancierung von Medikamenten verwechselt werden dürfe. Die Gewährung von Patenten sei aber ein «Massstab für die Tiefe und Konsistenz der Innovation». Angenommen werden könne, «dass die innovativsten Unternehmen ihre Konkurrenten auf lange Sicht in Sachen neuer Produkte ausstechen dürften, was sich schliesslich in ihrer Bewertung an der Börse reflektieren sollte».
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