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18:22 Uhr - 15.12.2015

Wer Negativzins zu berappen hat

Vor einem Jahr, kurz vor Weihnachten 2014, begann die Nationalbank, auf Bankkonten Negativzins zu belasten.

Am 18. Dezember 2014 kündigte die Schweizerische Nationalbank (SNB) an, sie werde Guthaben der Banken mit einem negativen Zins von 0,25% belasten. Den Leitzins senkte sie auf dasselbe Niveau. Am 15. Januar 2015 hob die SNB den Franken-Euro-Mindestkurs auf und senkte den Negativzins weiter auf –0,75%. Damit war der traditionelle Zinsnachteil des Frankens zum Euro wieder hergestellt. Diese Zinsdifferenz macht Anlagen in Franken weniger attraktiv und verringert den Aufwertungsdruck.

Dem Negativzins unterlägen derzeit 170 Mrd. Fr., sagte SNB-Direktoriumsmitglied Andréa Maechler an der vierteljährlichen geldpolitischen Lagebeurteilung vergangene Woche. Durch den Negativzins von –0,75% nimmt die Nationalbank also jährlich knapp 1,3 Mrd. Fr. ein. Dazu erklärte SNB-Präsident Thomas Jordan: «Ob die Bank den Negativzins selbst bezahlt oder ob sie das Geld durch die Belastung auf Konten ihrer Kunden erhält, entzieht sich unserer Kenntnis.» Auch die Geschäftsbanken, Pensionskassen und Unternehmen machen ein grosses Geheimnis daraus, wer wie viel berappen muss.

In welchem Ausmass die Banken den Negativzins überwälzen und wer ihn letztlich trägt, ist unklar. Sparkonti von Privaten sind fast nirgends damit belegt, institutionelle Kunden und Unternehmen werden hingegen teilweise schon zur Kasse gebeten. Lesen Sie hier den Beitrag von FuW-Redaktorin Monica Hegglin.

Die Pensionskassen sind vom negativen Zins direkt betroffen. Das Verwalten von Barguthaben wird komplizierter und teurer. Der Bestand wurde daher bereits verringert. Lesen Sie hier den Beitrag von FuW-Redaktor Thomas Hengartner.

Die Finanzchefs der Schweizer Unternehmen verteilen die liquiden Mittel auf mehrere Banken, um die Freibeträge zu nutzen. Vieles ist Verhandlungssache, die Unternehmen müssen ihr ganzes Gewicht in die Waagschale legen, um gut wegzukommen. Lesen Sie hier den Beitrag von FuW-Redaktor Martin Lüscher.

 

 

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