Zurück zur Übersicht
17:06 Uhr - 31.05.2018

Schwierigere Zeiten voraus

An den Börsen spielt sich ein Gezeitenwechsel ab, sagen die Experten von Pimco. Künftig seien niedrigere Renditen und höhere Kursschwankungen zu erwarten.

(GM) An den Börsen weht künftig ein rauerer Wind. Das ist die Kernaussage des Secular Outlook des amerikanischen Anleihenspezialisten Pimco. In den nächsten drei bis fünf Jahren sei eine Rezession in den USA wahrscheinlich, und weltweite Konsequenzen seien kaum zu vermeiden.

Das ist noch nicht alles: Die Gefahr sei gross, dass im Abschwung populistische Parteien ihre Macht ausbauen könnten und radikalere politische Entscheidungen folgten. Die Kalifornier denken da ausser an zunehmenden Protektionismus auch an Vermögenssteuern oder Verstaatlichungen. Zudem könnte die Unabhängigkeit der Notenbanken angetastet werden.

Neuer Policy Mix

Dazu verlagere sich der Policy Mix von der Geld- zur Fiskalpolitik. Die Inflation werde in den nächsten Jahren anziehen, was die Notenbanken restriktiver werden lasse. Das sorge für stärkere Kursschwankungen. Das gelte umso mehr, als die Bewertungen in vielen Fällen stattlich seien.

Dennoch erwartet Pimco keinen massiven Anstieg der Zinsen. Dagegen sprächen die Demografie, hohe Schulden, eine geringe Produktivität und der globale Ersparnisüberfluss. Als Absicherung gegen höhere Inflation böten sich inflationsindexierte US-Staatsanleihen (Tips) sowie Rohstoffe und Sachwerte an.

Auch Schwellenländer haben es Pimco angetan. Zwar seien steigende US-Zinsen und ein stärkerer Dollar eine Herausforderung. Da die Zinsen jedoch niedrig blieben, wirke der Renditevorsprung der Emerging Markets unterstützend.

Vorsicht bei Credit

Vorsichtiger ist der Anleihenspezialist bei Unternehmensobligationen, die von starken Zuflüssen profitiert haben. Attraktiv seien vorrangige und besicherte Papiere aus Segmenten, die in den letzten Jahren stärker reguliert worden seien, wie Immobilien und Finanz.

Zurückhaltend ist Pimco auch bei Investments in die Europeripherie, da sie zu stark von der Unterstützung durch die Europäische Zentralbank abhingen. Die Eurozone werde in der nächsten Rezession erneut hart geprüft, da die institutionellen Reformen zu wenig weit gingen.

Hat Ihnen der Artikel gefallen? Lösen Sie für 4 Wochen ein FuW-Testabo und lesen Sie auf www.fuw.ch Artikel, die nur unseren Abonnenten zugänglich sind.

Seite empfehlen



Kopieren Sie den Link [ctrl + c] und fügen Sie ihn in ein E-Mail ein [ctrl + v]. Aus Sicherheitsgründen ist kein Versand von E-Mails direkt vom VZ Finanzportal möglich.