Der Pharmakonzern wollte dafür Informationen über die Absichten der US-Regierung für das Gesundheitsgesetz Obamacare, berichten amerikanische Medien.
Michael Cohan gehört zu den Schlüsselfiguren in den Ermittlungen um die Russland-Affäre. Zudem hat läuft gegen den kontroversen Anwalt von US-Präsident Donald Trump ein Verfahren im Zusammenhang mit einer Schweigegeldzahlung an die Pornodarstellerin Stephanie Clifford, im Metier als Stormy Daniels bekannt.
Umso befremdlicher ist die Enthüllung, mit der Novartis in den USA für Schlagzeilen sorgt. Wie der Börsensender CNBC und andere amerikanische Medien berichten, hat der Schweizer Pharmakonzern Cohen mehr als 1 Mio. $ für Beratungsdienste gezahlt. Das Unternehmen ist zu diesen Transaktionen vom Team des Sonderermittlers Robert Muller befragt worden.
Demnach hat Novartis unmittelbar nach dem Antritt von Präsident Trump Kontakt mit Essential Consultans aufgenommen, einer Briefkastenfirma von Trumps langjährigem Juristen Cohen. Erhofft hat sich der Konzern davon Informationen, wie die US-Regierung Fragen in der Gesundheitspolitik angehen wird. Dazu gehörten auch Fragen, die eine mögliche Demontage von Obamacare betreffen.
Dazu wurde eine monatliche Zahlung an Essentials Consultans von 100’0000 $ vereinbart. Wie CNBC berichtet, war aber bereits ein Monat nach der Übereinkunft klar, dass Cohen die erwarteten Beratungsdienste nicht erfüllen konnte. Dennoch hat Novartis die Zahlungen fortgesetzt, bis der Vertrag nach einem Jahr im Februar 2018 auslief. Daraus errechnet sich ein Gesamtbetrag von 1,2 Mio. $.
Novartis ist nicht der einzige Grosskonzern, der sich von Cohen Einblicke in die Pläne der amerikanischen Regierung erhoffte. Auch der Telecom-Riese AT&T hatte mit Essential Consultants eine ähnliche Vereinbarung.
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