Die Liste der Gewinner und Verlierer im ersten Halbjahr 2014 zeigt, dass die Biotech-Titel die stärksten Bewegungen verzeichneten.
So phänomenal wie 2013 lief es den Schweizer Aktien dieses Jahr bisher nicht. Immerhin steigerte sich der breit gefasste Swiss Performance Index (SPI (SXGE 8543.55 0.32%)) seit Anfang Jahr um 7,7%, und der Swiss Market Index (SMI (SMI 8631.98 0.31%)) legte 4,1% zu. Im vergangenen Jahr hatte der SMI einen Kursgewinn von 20% und der SPI einen von 25% verbucht.
Die stärksten Bewegungen verzeichneten die Biotech-Titel, sowohl nach unten wie nach oben. Die Hitliste der SPI-Verlierer führt Cytos (CYTN 0.26 0%) an. Ihr droht die Insolvenz. Der Hauptproduktkandidat hat keine bessere Wirkung gezeigt als ein Placebo. Wie schnell es in der Biotech-Branche kehren kann, beweist Santhera, die Anfang 2013 noch vor einer drohenden Liquidation stand und nun am besten abgeschnitten hat. Die Valoren haben sich im ersten Halbjahr verzehnfacht. Das Baselbieter Biotechnologieunternehmen hat die Anleger überzeugt, nachdem das Medikament Raxone (europäischer Markenname) in einer Studie zur Behandlung der Duchenne-Muskeldystrophie besser abgeschnitten hatte als die Kontrollgruppe. Dabei lockt ein geschätzter Umsatz in dreistelliger Millionenhöhe. Analysten spekulieren über einen Kauf von Santhera durch Actelion (ATLN 112.3 0.72%), was Anleger zusätzlich elektrisiert. Actelion-CEO Jean-Paul Clozel will sich zu einer möglichen Übernahme nicht näher äussern. «Wir schauen alle Unternehmen mit innovativen Produkten an», erklärte er kürzlich der FuW. Actelion selbst ist Primus unter den SMI-Titeln. Ihr Medikamentenkandidat Selexipag verspricht ein Erfolgsprodukt zu werden. Analysten schätzen dafür einen Jahresumsatz zwischen 1 und 2 Mrd. Fr.Als grösster Flop bei den SMI-Papieren erweist sich der Vermögensverwalter Julius Bär (BAER 40.3 0%). Die hohen Kosten durch die Übernahme des internationalen Geschäfts von Merrill Lynch sowie die Unklarheiten über die Höhe der Busse im US-Steuerstreit schrecken Anleger ab.
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