Der Backwarenhersteller bleibt im Fokus der Short-Seller. Auch sonst finden sich bekannte Namen in den Top 10.
Unangefochtener Liebling der Short Sellers in den Reihen der Schweizer Aktien bleibt Aryzta (ARYN 20.78 1.12%). Gegenüber Ende Februar ist der Anteil leerverkaufter Papiere des Backwarenherstellers gemäss Daten des Finanzinformationsdienstes Markit sogar nochmals leicht gestiegen. Bei Aryzta mehren sich die Anzeichen, dass eine Kapitalerhöhung ansteht. Ein Indiz war die neuerliche Gewinnwarnung Ende Januar, und auch an der Präsentation der Halbjahreszahlen im März konnte die neue Unternehmensspitze die Anleger offenbar nicht überzeugen. Im Fokus der Investoren steht nun die Qualität der Kontroll- und Informationssysteme. Die Aktien des Unternehmens haben seit Anfang Januar 47% nachgegeben.
Bei der zweitplatzierten Basilea (BSLN 66.1 0.61%) hängen die Short-Positionen mit der vom Biotech-Unternehmen begebenen Wandelanleihe zusammen. Generell dienen Leerverkäufe nicht nur der Wette auf sinkende Aktienkurse, es können auch Absicherungsgeschäfte dahinterstehen.
Besonders stark zugenommen hat der Anteil leerverkaufter Aktien beim Solarzulieferer Meyer Burger (MBTN 1.224 -6.13%). Die Zahlen des Unternehmens für 2017 und Aussagen zum erwarteten weiteren Geschäftsverlauf wurden vergangene Woche von Investoren mit Verkäufen quittiert. Der Verlust fiel grösser aus als erwartet, zudem enttäuschte der Auftragseingang in den ersten Monaten des laufenden Jahres.
Auch der Hersteller von Stromzählern Landis + Gyr verzeichnet ein gestiegenes Interesse von Short Sellers. Seit Anfang Januar hat das Unternehmen keinen grossen Auftrag mehr öffentlich bekanntgegeben. Generell mehren sich in den Reihen der Investoren Zweifel, was die Wachstumsperspektiven des Anbieters von Energiemanagementlösungen angeht.
Weniger im Fokus stehen der Bauzulieferer Arbonia (ARBN 17.52 1.27%), der Handyverkäufer Mobilezone (MOB 12.28 1.66%) und der Kolbenkompressorhersteller Burckhardt Compression (BCHN 308.4 1.25%). Bei Letzterem dürfte der Investorentag von Anfang Januar verantwortlich sein. Strategische Anpassungen, eine neue Mittelfristplanung und die Aussage, der Markt für Neumaschinen habe die Talsohle erreicht, haben das Abwärtspotenzial begrenzt.
Veränderungen bei geshorteten Aktien haben für Marktteilnehmer einen grossen Informationsgehalt, nicht nur in der Schweiz. In den USA werden die Daten von den dortigen Börsenbetreibern veröffentlicht. Dort geniesst unter anderem der Autobauer Tesla grosse Aufmerksamkeit von Leerverkäufern.
Hat Ihnen der Artikel gefallen? Lösen Sie für 4 Wochen ein FuW-Testabo und lesen Sie auf www.fuw.ch Artikel, die nur unseren Abonnenten zugänglich sind.