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15:10 Uhr - 29.08.2017

KTM Industries braust weiter voran

Der österreichische Motorrad- und Komponentenhersteller will sein für 2021 angepeiltes Absatzziel «deutlich früher» erreichen.

Der Gasgriff bleibt weit offen. Der an der SIX kotierte österreichische Motorrad- und Komponentenhersteller KTM Industries röhrt von einem Absatz- und Umsatzrekord zum nächsten. Und das soll gemäss dem kurz- und dem mittelfristigen Ausblick auch so bleiben.

In dem mit der Publikation des Halbjahresberichts präzisierten Ausblick werden für 2017 ein Umsatz von mehr als 1,5 Mrd. € und ein Betriebsgewinn (Ebit) von über 130 Mio. € in Aussicht gestellt (2016: 1,34 Mrd. und 122 Mio. €). Das entspricht einem Wachstum von rund 12% und einer Marge von fast 9%. Damit liegt das Umsatzwachstum über der bisherigen Bandbreite von 8 bis 10%, während die Marge etwa in die Mitte des Zielbands von 8 bis 10% fallen dürfte.

Wachstumsdynamik soll anhalten

Auch in den nächsten Jahren gedenkt das Management unter CEO und Grossaktionär Stefan Pierer nicht, vom Gas zu gehen. Im Durchschnitt der Jahre 2016 bis 2021 sind 7 bis 9% Wachstum und eine Ebit-Marge von weiterhin 8 bis 10% anvisiert. Zudem soll der für 2021 geplante Absatz von über 300 000 Stück deutlich früher erreicht werden.

Zahlen und Ausblick verdienen umso mehr Respekt, als sich der globale Motorradmarkt momentan eher zäh entwickelt. KTM Industries erwartet für 2017 nur ein leichtes Wachstum, BMW (BMW 77.79 -1.79%) – hinter der KTM-Gruppe mit den Marken KTM und Husqvarna der zweitgrösste europäische Hersteller – gar eine Stagnation (> 250 ccm Hubraum). Auch BMW ist im Motorradgeschäft zügig unterwegs (9,5% mehr Auslieferungen, 10% mehr Umsatz) und damit ebenfalls eine Ausnahme.

Die Kehrseite des Wachstums

Die Kehrseite des Wachstums ist der Cashflow. Für den operativen wie für den freien Cashflow wurden negative Werte gemeldet (–8,8 und –72,2 Mio. €). Gründe sind eine starke Zunahme des Netto­umlaufvermögens und hohe Abflüsse aus der Investitionstätigkeit. Die Nettoverschuldung ist nach wie vor eher hoch.

Der im Halbjahresbericht ersichtliche Ergebnis- und Margenrückgang erklärt sich einesteils mit Einmalerträgen der KTM- und der WP-Gruppe (Motorrad­zulieferer) in der Vorjahresperiode. Zum andern wirkt sich darin besagte Inves­titionstätigkeit aus – das Hochfahren neuer oder erweiterter Produktionsanlagen erhöht die Kosten überproportional. Alles in allem sei der Ebit jedoch höher ausgefallen als erwartet.

In der FuW-Schätzung für den Gewinn je Aktie 2017 und 2018 resultiert unter dem Strich keine Veränderung (vgl. ­Aktienstatistik). Die faire Bewertung lässt den im bisherigen Jahresverlauf zurückgebliebenen Titeln Luft nach oben.

Die komplette Historie zu KTM Industries finden Sie hier. »

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