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14:25 Uhr - 15.07.2016

Der Einbruch trifft Swatch Group mit voller Wucht

Der Uhrenkonzern hat im ersten Halbjahr weniger als erwartet verkauft. Die Reaktion der Anleger fällt heftig aus.

Der angekündigte Gewinneinbruch der Swatch Group (UHR 265.8 -8.19%) hat die Anleger nicht nur auf dem falschen Fuss, sondern auf dem falschen Bein erwischt. Längst war allen Marktteilnehmern bewusst geworden, dass die Umsatzerwartungen der Swatch Group – 5 bis 10% mehr in Lokalwährungen – nicht zu realisieren waren. Das zeigt ein Blick auf die Uhrenexportzahlen, die im Zeitraum Januar bis Mai um 9,5% zurückgegangen sind.

Überraschend und unerwartet war hingegen die Meldung der Swatch Group vom Freitagmorgen, dass der Umsatz im ersten Halbjahr um 12% zurückgehe. Oder anders gesagt: Die Wahrscheinlichkeit, dass Swatch Group in den ersten sechs Monaten des Jahres Marktanteile verloren hat, ist gross.

Aktie auf tiefstem Stand seit fast sieben Jahren

Dabei war genau dieser Aspekt stets im Fokus von CEO Nick Hayek. Er betonte jeweils, dass er nicht zwingend einen höheren Gewinn anstrebe, sondern einen höheren Marktanteil. Das dürfte einer der wichtigen Faktoren gewesen sein für den heutigen Kurssturz. Die Aktien fielen zeitweise 13% und erreichten bei 250 Fr. den tiefsten Stand seit fast sieben Jahren. Noch vor drei Jahren notierten sie über 600 Fr.

Zum Umsatzrückgang kommen auch ein substanziell niedrigerer Gewinn – Swatch Group rechnet mit einem Rückgang von 50 bis 60% gegenüber dem Vorjahr – und die geringste operative Marge seit Jahren. Sie dürfte zwischen 8 und 10% ausfallen. Noch vor drei Jahren, auf dem Höhepunkt des Zyklus, lag die Marge um 25%.

Der Margenrückgang hat auch mit der Geschäftsstrategie von Swatch Group zu tun. «Ich nehme eine tiefere Marge in Kauf, um am Personalbestand festhalten zu können», sagt Hayek im Gespräch mit FuW. Sobald sich das Umfeld aufhelle, werde sich die Marge schnell deutlich verbessern.

Hoffnung auf Olympische Spiele

Hayek rechnet damit, dass sich diese Besserung bereits im zweiten Halbjahr einstellen könnte. «Das Geschäft in Festlandchina läuft gut. Zudem werden die Olympischen Spiele in Rio de Janeiro die Nachfrage nach Omega-Uhren anschieben», sagt er. Er sehe deshalb keinen Grund, weshalb sich das nicht in den Zahlen niederschlagen sollte.

Für Anleger ist es jedoch noch zu früh, in Swatch Group die Karte Hoffnung zu spielen. In der kommenden Woche stehen die ausführlichen Halbjahreszahlen von Swatch Group sowie die Uhrenexportzahlen vom Juni auf dem Programm. Solange sich darin keine allmähliche Wende abzeichnet, ist es für den Einstieg in die Aktien noch zu früh.

Die komplette Historie zu Swatch Group finden Sie hier. »

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