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15:29 Uhr - 28.03.2017

Bohlis Kampagne gegen GAM beginnt

100 Mio. Fr. Kosten raus und ein neuer CEO rein – so die Forderungen, die der Hedge-Fund-Manager am Donnerstag erheben dürfte.

Die Forderungen sickern erst stückweise durch. Doch am Donnerstag will Rudolf Bohli nun seine Karten auf den Tisch legen: In einer Telefonkonferenz will der aufmüpfige GAM-Neuaktionär seine Analyse präsentieren und aufzeigen, wo er beim Asset-Manager Handlungsbedarf ortet. Weder Bohlis Hedge Fund RBS noch GAM (GAM 11.7 1.3%) wollten die Informationen kommentieren, die «Finanz und Wirtschaft» vorab in Erfahrung gebracht hat.

Angesichts der Ertragsschwäche von GAM will Bohli auf die Kosten zielen, die 100 Mio. Fr. sinken sollen, heisst es aus dem Umfeld des Aktivisten – mehr als ein Viertel der gegenwärtigen Basis und ein Vielfaches dessen, was das Management sparen will. «Unrealistisch», lauten entsprechend die ersten Reaktionen am Markt.

Doch Bohli will angeblich das Sparpotenzial im Detail aufzeigen und so seinen Plan plausibilisieren. Zentrale Punkte sind: Mietkosten, IT und Outsourcing-Potenzial. Rund die Hälfte des Sparpotenzials ortet der Aktivist im Sachaufwand; die andere beim Personal, wobei er das Backoffice im Visier habe, heisst es. Bohli stütze seine Analyse auf öffentliche Informationen sowie persönliche Gespräche mit GAM, namentlich Finanzchef Richard McNamara.

Ins Visier kommen soll auch das Management. Denn Bohli zweifelt, dass es den Turnaround energisch genug angeht: Die bislang erzielten Kosteneinsparungen anerkenne der Aktivist nicht als Leistung des Managements, sondern führe sie auf das Marktumfeld und Wechselkursgewinne zurück. Die Forderung nach Repräsentanz im Verwaltungsrat ist entsprechend zentral: Einsitz im Steuerungsgremium solle Bohli ermöglichen, das «richtige Management einzusetzen» und so für einen Neuanfang bei GAM zu sorgen, sagt eine mit dem Plan vertraute Person.

Bohli halte bereits einen Vorschlag für einen Ersatzmann bereit, um den amtierenden CEO Friedman abzulösen. Dieser sei der «falsche Kapitän» angesichts dessen, was GAM jetzt brauche: Der Aktivist propagiere für einen neuen Mann an der Spitze, der jeden Prozess durchleuchte und in den «Maschinenraum» des Asset-Managers herabsteigt, um dort das volle Sparpotenzial auszuschöpfen.

Die komplette Historie zu GAM finden Sie hier. »

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