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07:14 Uhr - 07.06.2016

Burckhardt Compression legt verhaltenen Ausblick vor

Der Kolbenkompressorenspezialist spürt das schwierige Marktumfeld. Die Jahreszahlen erfüllen die Erwartungen nur knapp. Dividende beträgt unverändert 10 Fr.

zoomBurckhardt Compression (BCHN 340.75 -5.35%) sieht sich herausforderungsreichen Rahmenbedingungen gegenüber. Das Marktumfeld hat sich abgeschwächt und einzelne Wettbewerber machen Druck auf die Preise. Dessen ungeachtet macht der Spezialist für ­Kolbenkompressoren vieles richtig.

Nie hat er mehr Aufträge erhalten als im Ende März beendeten Geschäftsjahr 2015. Und obwohl der Umsatz enttäuscht hat – wegen kundenseitig bedingter Auslieferungsverzögerungen –, war er nie ­höher (vgl. Tabelle). Zudem sieht sich Burckhardt Compression neu als weltweite Nummer eins im Neumaschinengeschäft.

Vielversprechende Akquisitionen

Dazu sind der Gesellschaft gegen Ende des Berichtsjahrs zwei vielversprechende Transaktionen gelungen: Durch eine Minderheitsbeteiligung (40%) an Arkos Field Services stärkt sie ihr US-Service­geschäft, und mit der Mehrheitsübernahme (60%) von Shenyang Yuanda Compressor (SYC) verschafft sie sich lokale Marktnähe in zusätzlichen Segmenten des grössten Neumaschinenmarktes.

Der führende chinesische Kolbenkompressorenhersteller setzte 2014 umgerechnet 110 Mio. Fr. um und erreichte gemäss Finanzchef Rolf Brändli eine Betriebsgewinnmarge von rund 10%. Er wird seit Anfang Mai voll konsolidiert (wobei der Gewinn jeweils durch die Anteile Dritter vermindert wird).

Dennoch geben der Abschluss und der Ausblick keinen Anlass für Jubelsprünge. Die Zahlen haben die Erwartungen nur knapp erfüllt. Einzelne Marktsegmente tun sich schwer. Die Anlaufkosten für die beiden neuen Montagewerke in den USA und in Korea waren höher als erwartet, und auch das Servicegeschäft mit Fremdmarken ist zäher angelaufen als erhofft.

Konkurrenz drückt die Preise

Der Ausblick ist durchwachsen. Er ist der Hauptgrund für die heutige Kurseinbusse an der Börse.

zoomAlles in allem würden sich die Absatzmärkte trotz Unsicherheit zwar weiterhin positiv entwickeln; zudem wird der Umsatz ohne SYC deutlich über 500 Mio. Fr. steigen – das bedingt allein schon die Auftragslage. Doch die Betriebsgewinnmarge soll von 15% im Berichtsjahr auf 11 bis 13% sinken, ehe sie sich 2017 auf 14 bis 16% erhöhen soll.

Der Grund für den Rückgang liegt im rauen Marktumfeld. Einzelne unterausgelastete Konkurrenten agieren laut CEO Pawlicek in ihren Offerten für Neumaschinen «teils sehr irrational». Mit einem Nachlassen des Preisdrucks rechnet er nicht. Unter diesen Umständen will ­Pawlicek kein Mehrvolumen erkaufen, sondern über interne Massnahmen lieber auf eine höhere Marge hinarbeiten. Entsprechend erwartet er im Geschäft ohne SYC weder 2016 noch 2017 ein Wachstum des Auftragseingangs.

Wachsen wird Burckhardt Compression trotzdem, langfristig aufgrund des Marktpotenzials, auf kürzere Sicht akquisitorisch dank SYC. Weil viele Details noch fehlen, wird erst in den kommenden Monaten ein genauer Ausblick für die finanziellen Eckwerte inklusive der chinesischen Mehrheitsbeteiligung gegeben. Die provisorische, unter vielen Annahmen sowie ohne Berücksichtigung von Integrationskosten und Amortisation entstandene FuW-Schätzung kann daher nur eine grobe Idee geben (vgl. Aktienstatistik) – selbst wenn die Aktien auf dieser Basis fair bewertet erscheinen.

Die komplette Historie zu Burckhardt finden Sie hier. »

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