Die Unternehmen, deren Aktien von Leerverkäufern im September am meisten favorisiert wurden, haben eine Gemeinsamkeit: Sie sind alle im Uhrengeschäft aktiv.
Leerverkäufer, die auf fallende Kurse spekulieren, haben im September stark auf Dufry (DUFN 121.6 -0.41%) fokussiert. Der Anteil der ausgeliehenen Aktien stieg gemäss Daten des Finanzdienstleisters Markit 22%. Die Zahlen des Reisedetailhändlers für das zweite Quartal hatten enttäuscht. Insbesondere das ausgewiesene organische Wachstum erfüllte die Erwartungen nicht. Jetzt setzen die Anleger offenbar auf noch schlechtere Drittquartalszahlen. Grund dafür gibt es: Der Absatz von Luxusuhren zeigt nach unten. Davon ist Dufry in ihren Flughafenshops auch betroffen.
Doch nicht nur Händler spüren, dass das Geschäft mit Luxusuhren schwächelt. Ganz direkt betroffen sind Hersteller wie Swatch Group (UHR 274.7 -0.11%) und Richemont (CFR 59.2 -0.17%). Während Erstere bei den Leerverkäufern schon länger sehr beliebt ist (+14%) und auch im September an der Spitze der Schweizer Rangliste der Short Positionen steht, taucht Letztere neu in den Top Ten auf (+18%). Überraschend ist das nicht: Noch nie seit fünf Jahren wurden so wenig Uhren exportiert wie in der ersten Hälfte dieses Jahres. Anleger scheinen vorerst keine Besserung dieser Situation zu erwarten.
Erneut die Aufmerksamkeit der Baissiers auf sich gezogen hat im September AMS (AMS 31.5 1.12%) (+18%). Sie rechnen möglicherweise damit, dass sich das neue iPhone 7 schlechter verkauft als erwartet. Das würde dem Halbleiterhersteller schaden.
Ein Dauergast in den Top Ten der Short Positionen ist Meyer Burger. Im September stieg der Anteil der ausgeliehenen Aktien 10%. Die Leerverkäufer haben registriert, dass sich die Refinanzierung eines 2017 fällig werdenden Bonds verzögert. Noch im Juli, als sich der Break-even auf Stufe Ebitda abzuzeichnen begann, schien der Solarzulieferer aus der Krise herauszufinden.
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