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12:47 Uhr - 02.11.2015

«In schwankenden Märkten Gewinne durch Hebel»

Fouad Bajjali, CEO der IG Bank Schweiz, will Anleger über das richtige Risikomanagement aufklären. Mit dem Frankenschock im Januar wurde vielen erst bewusst, dass Stop-Loss-Aufträge nicht garantiert sind.

Herr Bajjali, die IG Bank bietet CFD an, Contracts for Difference. Sind solche Anlagen im jetzigen Marktumfeld sinnvoll?
CFD sind gehebelte Produkte, mit denen man an vielen verschiedenen Märkten, beispielsweise Aktien, Währungen oder Indizes, Long wie auch Short handeln kann. Hebelung bedeutet, dass man mit wenig Kapital ein Vielfaches am Markt bewegen kann. Das Umfeld an den Finanzmärkten war in den letzten Monaten von hoher Volatilität geprägt. CFD sind als kurzfristige Investition für diesen Markt passend. Gerade in solch einem stark volatilen Markt können Gewinne durch kurzfristige Anlagen erreicht werden – auch wenn die Kurse fallen.

Wenn Anlagen gehebelt werden, steigt aber das Risiko für den Investor. Wie soll er damit umgehen?
Opportunities 2016«Finanz und Wirtschaft» lädt am 12. November 2015 zahlreiche renommierte Anlageexperten aus aller Welt ins Renaissance Tower Hotel in Zürich ein, um mit ihnen den Ausblick auf und Anlageideen für das neue Börsenjahr zu ergründen. Als Sprecher mit dabei sind u. a. Marc Faber, Charles Biderman (TrimTabs Asset Management), Christopher Wood (CLSA), Dr. Oliver Adler (Credit Suisse), Anastassios Frangulidis (Zürcher Kantonalbank) sowie Dr. Daniel Kalt (UBS). Zudem profitieren Sie in einem vertiefenden Workshop von Fouad Bajjali zum Thema «CFD – eine attraktive Trading Opportunity». Das Programm der Konferenz finden Sie hier:
www.forum-executive.ch/opportunities
Für uns ist es sehr wichtig, dass unsere Kunden die Möglichkeiten für das Risikomanagement bei CFD verstehen. So erklären wir regelmässig in Seminaren und Webinaren, wie das Risiko von Hebelprodukten limitiert werden kann. Wir bieten verschiedene Produkte an, um Verluste zu begrenzen. Neben den bekannten Stop- und Limit-Aufträgen zur Eröffnung und zur Schliessung einer Position haben unsere Kunden die Möglichkeit, einen garantierten Stop zu setzen. Für eine Zusatzgebühr wird dabei garantiert, dass der Verlust nie grösser sein wird als dort, wo die Stop-Marke gesetzt ist. Damit weiss der Anleger ganz genau, welchen Betrag er maximal verlieren kann. In der Schweiz sind wir der einzige Anbieter, der garantierte Stops für CFD offeriert.

Als die Kursuntergrenze des Frankens am 15. Januar gefallen ist, wurden die Stop-Loss-Aufträge vieler Anleger zu spät ausgeführt, da kein Marktpreis vorhanden war. Haben Sie deswegen den garantierten Stop eingeführt?
Nein, den garantierten Stop bietet IG Bank schon seit vielen Jahren an. Es ist richtig, dass vielen Investoren nicht bewusst war, dass ein normaler Stop-Loss-Auftrag nicht garantiert wird. Es gibt also einen grossen Unterschied zwischen einem normalen Stop-Auftrag und einem garantierten Stop. Das hat die Aufhebung der Frankenuntergrenze im Januar verdeutlicht.

An CFD wird kritisiert, dass Anleger damit viel Geld verlieren können. Wie antworten Sie auf diese Kritik?
Man kann mit CFD tatsächlich mehr verlieren, als man investiert. Das Gesamtrisiko ist jedoch das gleiche, wie wenn man traditionell Aktien handeln würde. Sprich: Wenn man zehn Aktien zu je 10 Fr. kauft, benötigt man 100 Fr. Der maximale Verlust sind 100 Fr., wenn die Aktie auf null fällt. Bei CFD ist der maximale Verlust im konkreten Beispiel genau gleich – 100 Fr. –, wobei man nur 10 Fr. deponieren müsste anstelle der vollständigen 100 Fr. Daher ist es wichtig, dass man die Hebelwirkung richtig versteht. Prinzipiell ist der potenzielle Nominalverlust jedoch der gleiche.

Gibt es bestimmte Anlagen, die nun besonders interessant sind für CFD-Investoren?
Der Devisenmarkt war die letzten Jahre durch die Notenbanken geprägt, das hatte weniger Liquidität und Handelsvolumen zur Folge. Im nächsten Jahr könnte man am Devisenmarkt mehr Bewegungen und Handelsvolumen sehen, wenn sich die Zentralbanken etwas zurückziehen und der freie Markt wieder zustande kommt. Damit werden Märkte aus der Trading-Perspektive interessanter.

Sind CFD nur für private Anleger gedacht?
Auch für institutionelle Investoren können CFD interessant sein. So können damit bestehende Anlagen abgesichert werden. In einer volatilen Marktphase kann man so erstens kurzfristig Kursverluste vermeiden. Zweitens bieten CFD eine interessante Alternative zur Direktinvestition in Aktien oder Futures, da weniger Kapital aufgebracht werden muss. Und drittens können institutionelle Kunden wie etwa Vermögensverwalter unsere Produkte ihren eigenen Kunden offerieren.

Sind Sie zufrieden über das Interesse an CFD in der Schweiz?
Wir sind in der Schweiz ja erst seit Oktober 2014 präsent. Für unsere sehr junge Präsenz sind wir zufrieden mit dem bisherigen Erfolg. Wir arbeiten weiterhin daran, die Eigenschaften und die Vorteile von CFD den Investoren hier näherzubringen.

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