Wie sich Grossaktionäre zum Rücktritt von CEO Ulrich Spiesshofer und zur strategischen Neuausrichtung von ABB äussern.
Unter den Grossaktionären von ABB (ABBN 21.19 -0.05%) mit einer Beteiligung von 3% und mehr am Automations- und Energietechnikkonzern befinden sich mit Investor AB (Schweden; 10,7%), Cevian Capital (Schweden; 5,3%) und Artisan Partners (USA; 3%) gleich drei aktive, um nicht zu sagen aktivistische Investoren. Investor AB (mit Jacob Wallenberg) und Cevian (mit Lars Förberg) sind im Verwaltungsrat von ABB vertreten. Was sagen sie zum Rücktritt von CEO Ulrich Spiesshofer und zur Ende 2018 kommunizierten neuen Strategie des Unternehmens?
Investor AB meint, der Entscheid für einen Wechsel an der operativen Spitze sei richtig – dies mit Blick auf eine Beschleunigung der neuen Strategie sowie hinsichtlich der finanziellen Ziele. Investor AB unterstützt auch die neue strategische Ausrichtung hin zu einer einfacheren und dezentralisierteren Organisation und dem Fokus auf Kundennutzen Digitalisierung, Elektrifizierung, Automation und Robotik. «Wir glauben, das ist der richtige Weg», sagte Investor AB gegenüber der Nachrichtenagentur AWP.
Cevian sagt nichts zum Wechsel in der operativen Führung. «Wir äussern uns nicht zum Abgang von Ulrich Spiesshofer», liess der Grossaktionär auf Anfrage von AWP verlauten. In schwedischen Medien hatte Cevian zuvor Spiesshofer mehrmals heftig kritisiert, weil er sich zunächst gegen die von ihr geforderte Abspaltung der Division Stromnetze wehrte. Jetzt – nachdem der Verkauf der Sparte eingefädelt ist – ist Cevian zufrieden: «Wir unterstützen die strategische Neuausrichtung und haben volles Vertrauen in Verwaltungsratspräsident und Interims-CEO Peter Voser und das Management-Team.»
«Wir befürworten die Bemühungen des Verwaltungsrats, das Geschäft mit einem Führungswechsel zu stärken», heisst es bei Artisan auf Anfrage von «Finanz und Wirtschaft». Was die Strategie betrifft, sagt Artisan, sie unterstreiche schon seit Jahren die «Vorteile eines verstärkten Fokus». Der Grossaktionär hatte zuletzt in der «Finanz und Wirtschaft» gefordert, ABB müsse über den Verkauf der Division Stromnetze hinausgehen und mindestens noch zwei weitere Geschäftseinheiten abspalten. In den Vordergrund stellte Artisan dabei die Division Elektrifizierungsprodukte.
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