Der grösste Aktionär des Tiefkühlbäckers will an einer ausserdordentlichen Generalversammlung Teile des Verwaltungsrates auswechseln.
(RI) Die Aktionärsgruppe um den aktivistischen Investor Veraison und die spanische Fondsgesellschaft Cobas beantragt die Einberufung einer ausserordentlichen Generalversammlung, um den Verwaltungsrat mit neuen Mitgliedern «mit ausgewiesener Erfahrung in der Bäckereibranche» zu verstärken, wie es in einer Mitteilung vom Donnerstag heisst.
Die vier Verwaltungsratsmitglieder Gary McGann, Dan Flinter, Annette Flynn und Rolf Watter, die mindestens seit Ende 2016 im Amt sind, sollen durch Industrieexperten ersetzt werden. Kevin Toland soll sich im Sinne einer zeitgemässen Corporate Governance künftig auf seine CEO-Funktion fokussieren können und nicht mehr dem Verwaltungsrat angehören.
Aryzta (ARYN 0.3824 -5.77%) teilte in einer separaten Meldung mit, der VR werde die Anfrage «sorgfältig» prüfen. Veraison-Gründer Gregor Greber verwies gegenüber «Finanz und Wirtschaft» auf die Medienmitteilung und wollte sich darüber hinaus nicht äussern.
Konkret will die Aktionärsgruppe Urs Jordi, Armin Bieri und Heiner Kamps wählen lassen, wobei Urs Jordi gleichzeitig als Verwaltungsratspräsident vorgeschlagen wird. Jordi hat eine Vergangenheit bei Aryzta. Er war Head Aryzta Europe und ex-CEO der börsenkotierten Hiestand Holding AG. Armin Bieri war ebenfalls bereits einmal für Aryzta tätig. Er war CEO von Hiestand/Aryzta Schweiz und CEO von Aryzta Food Solutions Asia Pacific, wie es in der Mitteilung heisst. Heiner Kamps wiederum baute die deutsche Bäckereikette Kamps auf.
«Der Verwaltungsrat von Aryzta hat in den letzten Jahren eine erhebliche und beständige Wertvernichtung für die Aktionäre zu verantworten», schreibt der aktivistische Investor Veraison weiter. Vier der aktuell elf Mitglieder des Verwaltungsrates seien bereits seit Ende 2016 oder länger im Amt und mitverantwortlich für die seit Jahren (auch nach der Kapitalerhöhung von 2018) ungelösten Probleme.
Die Aktionärsgruppe bedauere gleichzeitig, dass der Verwaltungsrat der Aryzta bisher keine echte Bereitschaft zu einer konstruktiven Zusammenarbeit gezeigt habe.
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