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10:29 Uhr - 16.11.2016

UBS-Präsident warnt vor unruhigem Börsenjahr

Für Axel Weber ist die Marktreaktion auf die US-Wahlen ein Vorgeschmack dessen, was Europa 2017 erwarten dürfte.

UBS-Präsident Axel Weber warnt vor zunehmenden Kursschwankungen an den Finanzmärkten in den kommenden Monaten. «Die Politik verwirrt die Börsen. Deshalb bekunden die Märkte immer mehr Mühe, politische Risiken adäquat einzupreisen», sagte Weber am Mittwoch an der jährlichen UBS (UBSG 16.16 -0.06%) European Conference in London.

Der UBS-Präsident spielt auf die Marktbewegungen an, die sich während und nach den US-Wahlen zugetragen hatten. Als sich der Triumph von Donald Trump abzuzeichnen begann, kam es im asiatischen Handel zu markanten Bewegungen. Aktien und einzelne Währungen gaben deutlich nach, der Goldpreis kletterte in die Höhe. Bereits ein paar Stunden später normalisierte sich die Lage an den Märkten.

Weber macht sich deshalb im Hinblick auf die kommenden politischen Entscheidungen in Europa Sorgen. Am 4. Dezember stimmt Italien über das Verfassungsreferendum ab, 2017 folgen Parlamentswahlen in Deutschland, Frankreich und den Niederlanden. Es wird befürchtet, dass der Trend zum Populismus auch in diesen Wahlen zum Ausdruck kommen könnte.

«Die Volatilität hat bereits nach dem Brexit-Entscheid zugenommen», sagte Weber weiter Es sei davon auszugehen, dass auch die kommenden Monate an den europäischen Börsen unruhig bleiben dürften.

Gleichzeitig bekräftigte Weber das Bekenntnis der UBS zum Standort London: «Die UBS wird in London bleiben, und London wird ein wichtiger Finanzplatz bleiben.» Die Schweizer Grossbank ist erst kürzlich in das neu erstellte Broadgate Building eingezogen. «Das soll zeigen, dass wir an London glauben», so Weber. Ein bedeutender Vorteil der City sei die grosse Zahl an Talenten.

In den vergangenen Wochen hatten vor allem Investmentbanken damit gedroht, im Falle des Austritts Grossbritanniens aus der Europäischen Union Personal aus London abzuziehen – unter ihnen Deutsche Bank (DBK 15.12 -1.18%), J.P. Morgan oder HSBC (HSBA 634.65 -0.37%). Auch UBS-Chef Sergio Ermotti hatte im September angedeutet, bis zu 30% der Banker aus London abzuziehen, ruderte später aber zurück.

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