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00:45 Uhr - 19.08.2020

Wallstreet erreicht Rekordhoch

Der marktbreite Aktienindex S&P 500 hat den Einbruch vom Frühjahr bereits wettgemacht. Andere Indizes sind aber noch nicht so weit.

Wallstreet hat es geschafft. Am Dienstag schloss der marktbreite Aktienindex S&P 500 mit 3389,78 Punkten auf einem Rekordhoch. Er übertrifft damit das bisherige Top vom 19. Februar um 0,1%.

Die US-Börse zeigt damit die schnellste Erholung nach einem Bärenmarkt. Gerade einmal 126 Handelstage hat es gedauert, den Verlust vom Frühjahr aufzuholen.

Ende März rechnete kaum jemand mit einem solch fulminanten Comeback, hatte der S&P 500 doch gerade den rasantesten Bärenmarkt erlebt und innerhalb von 23 Handelstagen mehr als ein Drittel an Wert verloren. Das ist nun Geschichte.

Dank Geld- und Fiskalpolitik

Die Trendwende brachten geldpolitische Massnahmen des Federal Reserve. Am 23. März lancierte die amerikanische Zentralbank Hilfsprogramme, um eine Krise an den Finanzmärkten zu verhindern und das Leiden der Realwirtschaft zu lindern. Die Massnahmen zeigten Wirkung. Die Finanzmärkte beruhigten sich, und die Börse begann zu klettern.

Tatkräftige Unterstützung erhielt die Wirtschaft auch von der US-Regierung. In seltener Einigkeit lancierten das Weisse Haus, die Republikaner und die Demokraten in den Monaten März und April Hilfspakete in der Höhe von 3 Bio. $.

Nicht der gesamte Markt

Spurlos vorbeigezogen an der Börse ist die Coronaviruspandemie dennoch nicht, denn noch hat nicht der gesamte Markt die Scharte der Pandemie wettgemacht. Der Leitindex Dow Jones Industrial notiert immer noch 6% unter dem Rekordhoch vom 12. Februar. Noch grösser ist die Differenz beim Russell 2000. Der Index für kleinkapitalisierte Unternehmen handelt 10% unter dem Höchst vom 31. August 2018.

Der Dow Jones Industrial (−3%) und der Russell 2000 (−6%) liegen in der Jahresentwicklung entsprechend hinter dem S&P 500 (+5%) sowie dem technologielastigen Nasdaq Composite (+25%) .

Eine solche Trennung zeigt sich auch auf Sektorebene des S&P 500. Während die Branchen Technologie, Luxusgüter (Consumer Discretionary resp. Nicht-Basiskonsumgüter) und Kommunikation zulegen konnten, notieren die Sektoren Finanz und Energie im Minus.

Der Grund für die starke Entwicklung der Branchen Technologie, Luxusgüter und Kommunikation sind die Aktien mit dem Akronym FAANGM. Facebook (Kommunikation), Apple (Technologie), Amazon (Luxusgüter), Netflix (Kommunikation), Google-Mutter Alphabet (Kommunikation) und Microsoft (Technologie) machen zusammen 26% des S&P 500 aus und haben im laufenden Jahr den breiten Markt deutlich geschlagen. Um eine Blase handelt es sich deswegen aber nicht.

Die Outperformance schlägt sich aufgrund des hohen Gewichts der Unternehmen auch in den jeweiligen Sektoren nieder. Apple und Microsoft machen fast die Hälfte des Bereichs Technologie aus, Amazon mehr als die Hälfte des Bereichs Luxusgüter, und Facebook, Alphabet sowie Netflix zwei Drittel des Bereichs Kommunikation.

Technologieaktien waren auch am Dienstag für das Plus von 0,2% des S&P 500 im Tagesverlauf mitverantwortlich. Amazon (+4%) und Alphabet (+2,7%) gehörten mit Salesforce (+3,7%) und Adobe (+2,6%) zu den Gewinnern an Wallstreet. Entsprechend konnte der Nasdaq Composite (+0,7%) avancieren, während der Dow Jones (−0,2%) und der Russell 2000 (−1%) schwächer aus dem Handel gingen.

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