Zurück zur Übersicht
18:35 Uhr - 22.07.2014

UBS hat in M&A Aufholbedarf

Im Beratungsgeschäft muss UBS noch ein paar grössere Deals an Land ziehen, will sie die Leistung von 2013 wiederholen.

Das Karussell dreht sich wieder. Unternehmen sind bereit, Geld in die Hand zu nehmen, um ihre Strategien umzusetzen, auch mithilfe von Übernahmen. Sei esdie versuchte Übernahme von Time Warner (TWX 83.55 -0.84%) durch Twenty-First Century Fox im Mediensektor, die Verschmelzung der Pharmakonzerne AbbVie (ABBV 48.7 0.93%) und Shire, die Fusion der Zementriesen Holcim (HOLN 77.35 -0.13%) und Lafarge (LG 61.91 1.24%) oder der Industriezusammenschluss von GE und Alstom (ALO 27.515 0.62%): Seit 2007 gab es kein Jahr, in dem bis Mitte Juli ein höheres Übernahmevolumen verzeichnet wurde als 2014.

zoom
Das Volumen von Mergers & Acquisitions (M&A) betrug 2124 Mrd. $ weltweit, 45% mehr als im Vorjahr zum gleichen Zeitpunkt, wie eine Auswertung des Datenanbieters Dealogic zeigt.

Ein Blick auf die Volumenrangliste offenbart die bislang führenden Banken. Auffällig sind im Vergleich zum Gesamtjahr 2013 der Aufstieg unabhängiger Berater wie Lazard und Centerview Partners und der Abstieg von UBS (UBSN 16.64 0.85%). 2013 war ein gutes Jahr für die Bank, sie erreichte weltweit Platz sechs, deutlich angeschoben durch die Abwicklung des Verkaufs der US-Beteiligung des britischen Telecomkonzerns Vodafone (VOD 197.3 0.03%). Im laufenden Jahr liegt sie nun aber knapp ausserhalb der Top Ten, wie schon im vergangenen Jahr zum gleichen Zeitpunkt.

Die Bank muss also noch ein paar grössere Deals an Land ziehen, um an die Leistung des Vorjahres heranzukommen. Die Rolle bei der unlängst angekündigten Tabakfusion zwischen Reynolds und Lorillard (LO 60.86 0.63%) kommt da gerade recht. Denn es geht nicht einfach nur um Listenplätze; die Beratung ist ein Kernelement der Strategie. Piero Novelli, Chairman Global M&A bei UBS, bekräftigt: «Wir investieren in das Beratungsgeschäft in Europa, in den USA sowie in Sektorteams.» Gleichzeitig müsse sich die Bank auch mehr zu den aktuellen M&A-Themen wie Aktionärsaktivismus und feindliche Übernahmeversuche einbringen. Dass es ihr ernst ist, zeigen mehrere Personalzugänge in jüngster Zeit.

Unter dem Strich zählt aber nicht die Rangliste, sondern was die Beratung einbringt. Credit Suisse (CSGN 26.04 1.05%) zum Beispiel hat im Beratungsgeschäft (Advisory) im ersten Semester 15% mehr Ertrag erzielt als im Jahr zuvor (lesen Sie hier). Die Top drei US-Banken J. P. Morgan, Morgan Stanley (MS 33.39 0.12%) und Goldman Sachs (GS 176.24 -0.33%) zeigten einen Zuwachs zwischen 20 und 40%.

Hat Ihnen der Artikel gefallen? Lösen Sie für 4 Wochen ein FuW-Testabo und lesen Sie auf www.fuw.ch Artikel, die nur unseren Abonnenten zugänglich sind.

Seite empfehlen



Kopieren Sie den Link [ctrl + c] und fügen Sie ihn in ein E-Mail ein [ctrl + v]. Aus Sicherheitsgründen ist kein Versand von E-Mails direkt vom VZ Finanzportal möglich.