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12:13 Uhr - 28.02.2017

Wofür Unternehmen ihr Kapital einsetzen

Wie und wie gut setzen kotierte Schweizer Gesellschaften die erarbeiteten Mittel ein? Antworten darauf gibt eine Analyse der Credit Suisse.

Wie setzen kotierte Schweizer Unternehmen die erarbeiteten Mittel ein? Und welche tun es besonders bedachtsam und ertragreich? Auf diese Fragen haben Analysten der Credit Suisse (CSGN 15.27 1.33%) (CS) Antworten gesucht und sie in einer mehr als dreissigseitigen Studie zusammengefasst.

Ein effizienter Einsatz von Kapital ist ausschlaggebend für die Schaffung von langfristigem Wert in einem Unternehmen. Gemäss Schätzung der CS haben die von ihr regelmässig analysierten Gesellschaften im vergangenen Jahr 96 Mrd. Fr. Kapital investiert. Das waren 7% weniger als im langjährigen Durchschnitt, vor allem weil relativ wenige Akquisitionen vollzogen wurden. 85% der 96 Mrd. Fr. stammten aus selbst erarbeiteten Mitteln (Operating Cashflow).

Rund 26 Mrd. für Dividenden

zoomRund 58% des Totals wurden im untersuchten Zeitraum von 2012 bis 2016 intern investiert, sei es in Forschung und Entwicklung, in Sachanlagen oder in Übernahmen. 42% flossen extern ab, via Dividenden, Aktienrückkäufe und Schuldenabbau.

Im Einzelnen waren in den fünf vergangenen Jahren Dividenden mit 27% Anteil an den 96 Mrd. Fr. der grösste «Zahlposten». Rund 24% der Mittel gingen in Forschung und Entwicklung. Bemerkenswert und erfreulich ist hier der Trend nach oben: Seit 2005 ist der Anteil der Ausgaben für Forschung und Entwicklung von 4,7 auf 6% des Umsatzes gestiegen. Das spricht für einen erfolgreichen Innovationsstandort Schweiz.

zoomFast so viel wie in Forschung und Entwicklung, nämlich 21%, investieren Unternehmen in Sachanlagen. Davon gingen zwei Drittel in Ersatz und Unterhalt, ein Drittel in den Ausbau. Bloss 13% des Kapitals wurden zwischen 2012 und 2016 für Übernahmen eingesetzt. In der Mehrheit waren es Ergänzungsakquisitionen (Bolt-on Acquisitions).

Die CS-Analysten haben für jede «Investitionskategorie» die ihrer Ansicht nach besten Aktien herausgefiltert. Dividende: Gefordert war eine Mindestrendite von 2,8%. Wichtig war zudem, ob die Zahlungen von Dauer waren und eine steigende Tendenz – auch mit Blick nach vorn – aufweisen, sowie Faktoren wie Aktienrückkauf und steuerfreie Ausschüttung. In die Medaillenränge kamen Adecco (ADEN 71.5 0.7%), Givaudan (GIVN 1821 -0.71%) und Komax (KOMN 259.5 -0.19%).

Forschungsmeister Logitech

zoomForschung und Entwicklung (F&E): In dieser Hinsicht erachten die CS-Analysten Logitech (LOGN 29.15 -0.17%) als besonders attraktiv. Das Tech-Unternehmen investiert 53% der Mittel in F&E zwecks profitablen Wachstums. Sachinvestitionen: Hier schwang Autoneum (AUTN 269 0.56%) obenaus, wenn es darum geht, Wachstumskapital effizient einzusetzen.

Akquisitionen: Dabei zählte der Restgewinn aus der Transaktion (inklusive immaterieller Werte, unter Abzug von Opportunitätskosten). Berücksichtigt wurden Unternehmen, die 5 bis 20% ihrer Mittel in Übernahmen leiteten. Aryzta (ARYN 32.23 0.78%), Dufry (DUFN 145.4 -0.55%) und Valora (VALN 333.25 -0.45%), die auf einen höheren Wert kamen, fielen aus der Betrachtung. Unter den grosskapitalisierten Werten favorisieren die CS-Analysten Adecco vor Geberit (GEBN 432.4 0.56%) und Givaudan. Bei den Small und Mid Caps sind es Sonova (SOON 130.6 -0.61%).

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