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15:58 Uhr - 09.02.2016

Hot Corner: Lichtassistent

Der deutsche Autozulieferer Hella ist einer der führenden Anbieter von Lichtsystemen. Seine Entwicklung überzeugt.

Scheinwerfer-Abdeckkappen, gedacht für Rallyes, tauchen mitunter auch im Strassenverkehr auf und sind Geschmackssache. Sie haben über Jahrzehnte die Marke Hella (HLE 32.855 -1.44%) (Frankfurt: HLE; Kurs 35.22 €; Marktwert 4,0 Mrd. €) bekannt gemacht, auch wenn das Produkt so gut wie nichts mehr damit zu tun hat, was der deutsche Autozulieferer mittlerweile herstellt.

Die Gruppe (Jahresumsatz gut 6 Mrd. €) gliedert sich in drei Segmente: Automotive bietet Komponenten und Systeme der Lichttechnik und Elektronik für Fahrzeughersteller und andere Zulieferer an. Im Mittelpunkt stehen die Megatrends Umwelt, Sicherheit und Komfort. Hella setzt dabei auf Produkte wie intelligente Batteriesensoren, radarbasierte Fahrerassistenzsysteme sowie adaptive Lichtsysteme.

Das zweite Standbein, Aftermarket, liefert Produkte für den Teilehandel und für Werkstätten. Im dritten Bereich Spezialanwendungen konzentriert sich Hella auf Licht- und Elektronikprodukte für Baumaschinen, Boote oder auch die Energieversorgung. Das Know-how aus dem Automotive-Segment soll diesem Bereich hohe Wettbewerbsfähigkeit verleihen. So hat Hella an der Wassersportmesse boot im Januar in Düsseldorf ihre LED-Lichtsysteme für Freizeitschiffe präsentiert. Gerade auf Booten gewinnen die Kriterien Energieeffizienz und Lebensdauer an Bedeutung.

Spektakuläre Lichteffekte

Das Unternehmen agiert an vorderster Front. Das zeigt zum Beispiel der neue Audi A4, den der Anbieter mit der Heckleuchte und mit weiteren Kleinleuchten ausrüstet, im Innenraum mit dem Dachmodul sowie mit der Fondleuchte. Das klingt zunächst einmal nicht allzu spektakulär. Entscheidend ist dabei unter anderem das Lichtsteuergerät, das die Scheinwerfer ansteuert. Die Heckleuchte, bereits im Einsatz beim A8 und A7, ist mit dem dynamischen Blinker ausgestattet. Die Hella-Elektronik erzeugt einen in Fahrtrichtung wischenden Effekt. Die Software erlaubt viele weitere Lichtanimationen.

Hella sorgt auch für den Lichtteppich, der den Boden beleuchtet, wenn der Fahrer zum Fahrzeug kommt, zum Beispiel wenn es sich um einen neuen 7er handelt. Um das Licht auf den gewünschten Bodenbereich zu lenken, setzt Hella Mikrooptiken vom Fraunhofer-Institut für Angewandte Optik und Feinmechanik ein.

Wachstum überzeugt

Die operative Entwicklung der vergangenen Jahre überzeugt. Die Finanzkrise überstand Hella sehr gut, der Umsatz hat sich seit 2008 mehr als verdoppelt, begleitet von steigenden Margen. Das Umsatzwachstum der letzten Dekade überstieg das Marktwachstum um die Hälfte. Einige innovative Produkte wachsen 20 bis 50% pro Jahr. Hella ist sehr gut positioniert, um auch in Zukunft den Markt zu übertreffen.

Das Wachstum erlaubt es, Ausgaben für F&E zu steigern, aber prozentual zum Umsatz stabil zu halten. Operativer Cashflow und die Rendite auf das investiertes Kapital zeigen seit drei Jahren aufwärts, Hella ist seit dem Börsengang  (Ende 2014) nahezu schuldenfrei. Die Aussichten auf mehr Umsatz, Gewinn und höhere Aktienkurse sind intakt. Die Titel sind zudem moderat bewertet.

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