Der Nahrungsmittelriese soll die Aktienrückkäufe beschleunigen und ausweiten. Zudem will der Finanzinvestor Klarheit über die Strategie.
Der US-amerikanische Aktivist Daniel Loeb treibt Nestlé (NESN 83.24 0.82%) weiter vor sich her. Sein Hedge Fund Third Point formulierte in einem am Montag publizierten Brief an Investoren die Erwartung, dass der weltgrösste Nahrungsmittelkonzern Veränderungen schneller durchführe und mit «grösserem Eifer» ans Werk gehe.
Loebs Vehikel Third Point war im vergangenen Juni bei Nestle eingestiegen und ist heute gemäss Bloomberg mit einem Anteil von 1,3% ihr achtgrösster Aktionär. Nach dem Einstieg stellte der Aktivist verschiedene Forderungen wie die nach einem Aktienrückkaufprogramm. Umgehend kündigte Nestlé damals an, für 20 Mrd. Fr. eigene Aktien zurückkaufen zu wollen.
Im neusten Forderungskatalog verlangt Loeb nun, dass der Nahrungsmittelriese seine solide Bilanz nutzt, um das Aktienrückkaufprogramm zu beschleunigen und auszuweiten. Zudem will der Finanzinvestor Klarheit über die Strategie: Nestlé definiere sich selbst als ein auf Ernährung, Gesundheit und Wohlbefinden fokussiertes Unternehmen. Im Kerngeschäft Nahrungsmittel und Getränke würden Produkte wie Eiscreme und Tiefkühlpizzas aber den Unternehmensleitspruch «besser für dich» nicht erfüllen.
Dem schliesst sich die Forderung an, Portfolioveränderungen zu beschleunigen. Loeb erwartet massgebliche Veräusserungen von schlecht zur Strategie passenden Unternehmensteilen. Auch soll Nestlé die Bereiche Kaffee (Kaffee 131.705 0.04%), Tiernahrung oder Wasser schneller ausbauen.
Loebs vierte Forderung gilt dem Anteil an L’Oréal (OR 0 0%). Es sei unklar, wie die 23%-Beteiligung am Kosmetikkonzern zu Nestlé passe. Er votiert dafür, sie abzustossen – während Nestlé-CEO Mark Schneider daran festhalten will. Es wird interessant sein zu sehen, wie der Konzern auf Loebs teils kurzfristige Anliegen reagiert, und ob er seinen bisher betont langfristigen Ansatz anpasst.
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