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07:00 Uhr - 08.02.2016

Actelion dürfte über 20% Gewinnwachstum präsentieren

Das Biotech-Unternehmen gibt die Geschäftszahlen am Dienstag bekannt. Von Interesse ist jedoch nicht nur das Wachstum. Auch die Strategie zur Entwicklung weiterer Medikamente steht im Fokus.

Die Biotech-Gesellschaft Actelion (ATLN 128.1 -0.47%) wird am Dienstag die Jahreszahlen für 2015 präsentieren. Sie wird nach den Erwartungen der meisten Marktteilnehmer einen Umsatzzuwachs von 4% auf 2 Mrd. Fr. erzielen. Der um Sondereffekte bereinigte Gewinn dürfte demnach 24% auf 803 Mio. steigen. Das Unternehmen selbst rechnet für den Gewinn mit einem Plus von über 20%.

Für das hohe Wachstum verantwortlich werden zwei Effekte sein. Erstens war das Medikament Tracleer gegen Bluthochdruck in der Lungenarterie (pulmonale arterielle Hypertonie, PAH) noch mit dem Patent geschützt. Zweitens hat die Gesellschaft das seit Ende 2013 in den USA und Europa zugelassene Nachfolgerpräparat Opsumit bereits auf dem Markt. Das hat für doppelte Einkünfte gesorgt.

Patentklippe dürfte umschifft werden können

Das wird jedoch nicht so bleiben. Das Patent von Tracleer ist soeben abgelaufen. Bis Generikaanbieter mit ihren Produkten auf dem Markt sind, ist es nur eine Frage der Zeit. Dennoch dürfte Actelion auf dem Wachstumspfad bleiben. Zwar wird Opsumit wohl nicht in der Lage sein, den ganzen bisherigen Umsatz von Tracleer zu kompensieren. Mit der Zulassung eines weiteren PAH-Medikaments sollte die Patentklippe jedoch umschifft werden können. Das Präparat Uptravi hat Ende vergangenes Jahr die Zulassung in den USA erhalten und vor rund einer Woche von der EU-Gesundheitsbehörde die Empfehlung bekommen.

Investoren erhoffen sich anlässlich der Präsentation der Jahreszahlen auch mehr Informationen zu den weiteren Wirkstoffprojekten. Im Fokus stehen ein Mittel gegen Multiple Sklerose und ein Antibiotikum gegen ein Darmbakterium. Beide werden derzeit in zulassungsrelevanten klinischen Studien (Phase III) an Patienten getestet.

Beim Präparat gegen Multiple Sklerose sind Investoren jedoch noch skeptisch. Auf diesem Krankheitsgebiet herrscht viel Konkurrenz. Zudem wird das Produkt als wenig innovativ beschrieben. Zwar hat Actelion eine Strategie, wie sie am Markt bestehen will. Dazu braucht es jedoch weitere endklinische Studien, die erst noch aufgegleist werden müssen.

Wann kauft Actelion zu?

Neben weiteren Anstrengungen in der Entwicklung setzt das Unternehmen auch auf Akquisitionen. Die nötige Feuerkraft ist vorhanden. Die beiden neuen Produkte Opsumit und Uptravi gegen PAH dürften Actelion in den nächsten Jahren viel Bargeld in die Kasse spülen.

Zudem könnten sich ihr mit der Korrektur an den Aktienmärkten wieder mehr lukrative Chancen bieten als auch schon. Interessiert ist die Gesellschaft vor allem an Unternehmen, die potenziell umsatzstarke Wirkstoffe in der frühen Entwicklung haben.

Die komplette Historie zu Actelion  finden Sie hier. »

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