Die politische Unsicherheit liess den Edelmetallpreis in den vergangenen Tagen auf den höchsten Stand seit der US-Präsidentenwahl steigen.
Der Goldpreis steigt und steigt. Am Donnerstag erreichte er mit 1285 $ je Unze den höchsten Stand seit Anfang November. Damals hatten die Wahl Donald Trumps zum US-Präsidenten und die darauf folgende Dollaraufwertung die Edelmetallnotierung auf Talfahrt geschickt. Nun scheint Gold (Gold 1286.6 -0.04%) wieder als sichere Anlage gefragt.
Neben spekulativen Käufen ist auch das physische Kaufinteresse am Edelmetall gestiegen. In den vergangenen zwei Tagen sind den börsengehandelten Goldfonds (Exchange Traded Funds, ETF) Anlagen im Wert von 7,6 Tonnen des Edelmetalls zugeflossen. Angetrieben von Gold, sind auch die anderen Edelmetalle deutlich gestiegen. Silber (Silber 18.56 0.22%) und Palladium (Palladium 805.63 0.51%) legten gestern jeweils um mehr als 2% zu, Platin (Platin 972.45 -0.08%) verteuerte sich um über 3%.
Die wachsenden Spannungen zwischen Russland und den USA nach dem US-Angriff auf eine syrische Luftwaffenbasis vergangene Woche sowie die Drohgebärden der USA gegenüber Nordkorea lassen die Anleger gemäss den Analysten der Commerzbank (CBK 7.959 -2.08%) wieder zu Gold greifen.
Hinzu kommt die politische Unsicherheit in Europa. Zehn Tage vor der Präsidentschaftswahl in Frankreich holt der linksgerichtete Kandidat Jean-Luc Mélenchon stark zu den führenden Kandidaten Emmanuel Macron und Marine Le Pen auf. Damit wachsen die Zweifel, ob es der liberale Macron in die zweite Wahlrunde schafft. Ein Wahlsieg der antieuropäischen Le Pen und des Front National könnte Folgen für die gesamte Eurozone haben.
Wegen der Unsicherheit verkaufen Anleger vermehrt französische Staatsanleihen. Die Zinsdifferenz zwischen den französischen Obligations Assimilables du Trésor und deutschen Bunds hat sich zuletzt spürbar ausgeweitet.
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