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07:34 Uhr - 20.08.2014

SIX steigert den Gewinn 40%

Die Finanzinfrastrukturbetreiberin profitiert von der guten Börsenstimmung sowie der Internationalisierung des Geschäfts. Für die zweite Jahreshälfte gibt sich die Gruppe optimistisch.

Höhere Aktivitäten an den Finanzmärkten sowie die Ausweitung des internationalen Geschäfts bei Payment Services führten im ersten Halbjahr zu einer Steigerung des Betriebsertrags um 18% auf 881 Mio. Fr. Die Ende September 2013 erworbene österreichische PayLife Bank trug 16,1% zum Wachstum bei.

Finanzergebnis hilft

Der Betriebsaufwand stieg allerdings ebenfalls aufgrund der Integration der PayLife Bank 17,6% auf 755,6 Mio. Fr. Weil die Kosten unterproportional zum Betriebsertrag wuchsen, konnte das Betriebsergebnis 20,2% auf 125,4 Mio. Fr. gesteigert werden.

Das Finanzergebnis erhöhte sich vorab aufgrund der positiven Anlageperformance auf 11,5 Mio. Fr. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) stieg um 29,5% oder 34,4 Mio. Fr. auf 151 Mio. Fr.

Zur Verbesserung des Ebit gleichermassen beigetragen haben gemäss SIX neben dem Finanzergebnis die steigenden Erträge aus den operativen Tätigkeiten und eine «strikte Kostenkontrolle». Die Ebit-Marge erhöhte sich von 15,6% auf 17,1%.

Das Konzernergebnis wird mit 130,7 Mio. Fr. ausgewiesen, was einer Zunahme von 37,6 Mio. Fr. oder 40,4% entspricht.

Höhere Handelsaktivitäten

Höhere Handelsaktivitäten gegenüber der Vorjahresperiode führten im Geschäftsbereich Swiss Exchange zu einer Zunahme der Börsenhandelsabschlüsse von 6% auf 18,9 Mio. Transaktionen. Zusammen mit den höheren Kursen resultierte daraus ein um 6,5% höherer Börsenhandelsumsatz von 575 Mrd. Fr.

Aufgrund von Preissenkungen in Handel und Kotierung stieg der Betriebsertrag mit 0,8% auf 101,9 Mio. Fr. jedoch nur leicht. Der Ebit stieg 11,4% auf 54,7 Mio. Fr. Der durchschnittliche Marktanteil am Schweizer Blue-Chip-Handel reduzierte sich leicht von 68% auf 66,6%.

Internationalisierung gibt Schub

Ein starkes Wachstums verzeichnete im ersten Semester der Geschäftsbereich Securities Services. Die Crossborder-Settlement-Transaktionen stiegen mit den hohen Volumen an den internationalen Handelsplätzen 13,1% auf 5,8 Mio. Transaktionen.

Bei den Clearing-Dienstleistungen wurde den Kunden der Zugang zu weiteren Handelsplätzen ermöglicht. Die Anzahl Transaktionen stieg deshalb um 42,7 Mio. auf 154,3 Mio. «Die Steigerung um 38% verdeutlicht den konsequenten Ausbau des Geschäftsvolumens über die Landesgrenzen hinaus», begründet die  SIX diesen Anstieg.

Aufgrund der positiven Marktentwicklung lag das Depotvolumen mit  3‘013 Mrd. Fr. um 8,1% über dem Vorjahreswert. Der Betriebsertrag stieg 7,3% auf 138,7 Mio. Fr. und der Ebit 36,7% auf 23,1 Mio. Fr. Hier spiegeln sich die im Vorjahr umgesetzten Kostensenkungsmassnahmen.

Financial Information mit höherer Profitabilität

Im Geschäftsbereich Financial Information stieg der Betriebsertrag gegenüber dem Vorjahr 2,5% auf 196,8 Mio. Fr. Dies ist in erster Linie auf das Referenzdatengeschäft in der Schweiz zurückzuführen.

Dank höherer Umsätze, tieferer Kosten und eines höheren Finanzerfolgs konnte die Profitabilität deutlich verbessert werden. Der Ebit stieg in diesem Geschäftsbereich auf 21,9 Mio. Fr, nachdem im ersten Halbjahr 2013, bedingt durch Wertminderungen, nur ein gerade ausgeglichenes Ergebnis resultierte.

Stärkstes Wachstum mit Payment Services

Mit einem 39,1% höheren Betriebsertrag stieg der Geschäftsbereich Payment Services am stärksten. Das Wachstum stammte in erster Linie aus der Übernahme der österreichischen Kartengesellschaft PayLife Bank. Bereinigt um diesen Effekt betrug das organische Wachstum 2,2%.

Im Acquiring erreichten die über SIX verarbeiteten Zahlungen einen Betrag von 33 Mrd. Fr. oder 42,7% mehr als im Vorjahr. Die im Processing-Geschäft verarbeitete Anzahl Debit- und Kreditkarten-Transaktionen stieg im ersten Semester 11,4% auf 1,5 Mrd.

Der Betriebsertrag erhöhte sich 39,1% auf 453,8 Mio. Fr. Der Ebit sank 8,9% auf  42,2 Mio. Fr. Dies ist gemäss SIX zurückzuführen auf den hohen Margendruck im Schweizer Acquiring-Geschäft sowie auf im Zusammenhang mit der Integration der PayLife Bank anfallende Restrukturierungskosten und Abschreibungen.

«Positiver Trend hält an»

Für die zweite Jahreshälfte rechnet SIX weiterhin mit einem anspruchsvollen Umfeld: «Sowohl der ökonomische als auch der regulatorische und politische Druck auf die Finanzbranche werden hoch bleiben.»

Dies spiegelt sich für SIX unter anderem in einem hohen Margendruck. «Dieser Umstand fordert einerseits strikte Kostendisziplin und andererseits innovative, kundenspezifische Lösungen.» Die Verantwortlichen gehen davon aus, dass der positive Trend des ersten Halbjahres bis Ende 2014 anhält.

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