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23:56 Uhr - 01.05.2018

Apple schüttet noch mehr Milliarden aus

Der IT-Gigant überrascht mit einem respektablen iPhone Absatz. Zudem erhöht er die Ausschüttungen an die Aktionäre. Die Aktien ziehen im nachbörslichen Handel an.

Entgegen vieler Befürchtungen bleibt eine grössere Enttäuschung aus. Apple hat in den ersten drei Monaten des Jahres insgesamt 52,2 Mobiltelefone abgesetzt. Das sind 3% mehr als im Vorjahresquartal und erfüllt damit die Erwartungen der Analysten.

“Wir berichten mit Begeisterung über unseren bislang besten Abschluss für das März-Quartal, in dem wir mit dem iPhone, Diensten und Accessoires ein starkes Umsatzwachstum verzeichnet haben”, lässt sich Konzernchef Tim Cook in der Medienmitteilung zitieren.

Ganz ohne Makel ist der Abschluss aber nicht. Zum 10-Jahresjubiläum des iPhone hat Apple mit dem iPhone X im Herbst eine Luxusversion lanciert. Mit dem iPhone 8 und dem iPhone 8 Plus brachte der Konzern zudem aufdatierte Produkte auf den Markt. Im Vergleich zum letzten Quartal hat sich der durchschnittliche Verkaufspreis eines iPhone von 796 $ auf 728 $ reduziert. Das lässt vermuten, dass relativ betrachtet weniger iPhone X abgesetzt wurden.

Investoren nehmen die Nachrichten dennoch mit einiger Erleichterung auf. Hoffnungen auf einen neuen “Super-Zyklus” wie nach der Lancierung des grossformatigen iPhone 6 Plus im Herbst 2014 hatten sich seit Längerem gedämpft. In den vergangenen Tagen kamen an Wallstreet sogar ernsthafte Sorgen auf, nachdem Apple-Zulieferer wie der Chiphersteller AMS mit enttäuschenden Meldungen zum Geschäftsgang aufgewartet hatten.

Mit rund 38 Mrd. $ macht das iPhone rund zwei Drittel von Apples Einnahmen aus. Konzernweit hat sich der Umsatz im ersten Quartal gegenüber der Vorjahresperiode 16% auf 61,1 Mrd. $ verbessert. Der Gewinn nahm 25% auf 13,8 Mrd. $ oder 2.73 $ pro Aktie zu. Das ist besser als von Analysten prognostiziert. An der Börse wurden 60,8 Mrd. $ an Einnahmen und ein Ergebnis von 2.68 $ pro Aktie erwartet. Apple selbst hatte im Februar einen Umsatz von 60 bis 62 Mrd. $ in Aussicht gestellt.

Hinzu kommt, dass Apple in Sachen Ausschüttungspolitik noch grosszügiger wird. Das hat mitunter mit der Steuersenkung für US-Unternehmen zu tun: “Dank der grösseren Flexibilität beim Zugriff auf unsere weltweiten Barmittel können wir nun effizienter in unser Geschäft in den USA investieren und an der Optimierung unserer Kapitalstruktur arbeiten”, hält Finanzchef Luca Maestri dazu fest.

Konkret heisst das mehr Geld für die Aktionäre. Apple startet ein neues Aktienrückkaufprogramm im Umfang von 100 Mrd. $ und erhöht die quartalsweise ausgeschüttete Dividende um 16% auf 73 Cent je Aktie. Das laufende Rückkaufprogramm, das 210 Mrd. $ umfasst, wird dieses Quartal abgeschlossen. Per Ende März weist das Unternehmen einen Cash-Bestand von fast 270 Mrd. $ aus, 18 Mrd. $ weniger als Ende Jahr.

An Wallstreet treffen diese Nachrichten auf Wohlwollen. Die Aktien Apple sind am Dienstag im nachbörslichen Handel nach der Resultatpublikation rund 3% auf 174 $ avanciert. Gemessen am Stand von Anfang Jahr notieren sie praktisch unverändert. Mit 860 Mrd. $ Marktkapitalisierung ist Apple nach wie vor das wertvollste Unternehmen an der Börse. Zum Vergleich: Amazon kommt als Nummer zwei auf knapp 770 Mrd. $.

Nach Regionen ist es Apple vor allem in Asien und Amerika gut gelaufen. Erneut einen Zuwachs meldet der Konzern dabei beim iPad. Der Umsatz mit Tablet-Computern hat sich 6% auf rund 4 Mrd. $ erhöht. Der Verkauf von Mac-Computern stagnierte auf rund 6 Mrd. $. Das Service-Geschäft, das Dienste wie iTunes, Apple Music und Apple Pay umfasst, ist über 30% auf über 9 Mrd. $ gewachsen. Es wird von Konzernchef Tim Cook als grosser Hoffnungsträger gepriesen und soll bis 2020 auf jährlich 50 Mrd. $ wachsen.

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