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11:33 Uhr - 22.07.2015

ABB segelt in schwerer See

Am Donnerstag legt der Automations- und Elektrotechnikkonzern das Ergebnis für das zweite Quartal vor. Es ist ein Rückgang bei Auftragseingang, Umsatz und Gewinn zu erwarten.

«Insgesamt würde ich die gegenwärtige Situation als Segeln in schwerer See angesichts einer wirklich heraufordernden Lage am Markt charakterisieren»: Das sagte ABB-CEO Ulrich Spiesshofer im Juni gegenüber Medien. Die Lage sei schwieriger als noch zu Jahresbeginn angenommen. Das Wachstum in China habe sich deutlich verlangsamt, der amerikanische Markt sei nicht mehr so stark wie im zweiten Quartal 2014, und die Kunden in der Öl- und Gasindustrie investierten angesichts der anhaltenden Ölpreisschwäche weniger.

Unter diesen Umständen erwarten Analysten von ABB (ABBN 19.77 -0.6%) ein schwaches Ergebnis für das zweite Quartal mit einem Rückgang im zweistelligen Bereich bei Auftragseingang, Umsatz und Gewinn. Die Analystenschätzungen schwanken beim Auftragseingang zwischen 8,7 und 9,6 Mrd. $. Im zweiten Quartal 2014 wies ABB 10,6 Mrd. $. aus. Der Umsatz soll den Analysten zufolge auf 8,4 bis 9,5 Mrd. $ zu stehen kommen. Im zweiten Vierteljahr 2014 wurden 10,2 Mrd. $ erwirtschaftet. Beim Gewinn erwarten die Analysten eine Zahl zwischen 488 und 666 Mio. $. Von April bis Juni 2014 hatten 636 Mio. $ herausgeschaut.

Massnahmen eingeleitet

Schon bei der Präsentation der Erstquartalszahlen Ende April sah sich ABB einem starken Währungseinfluss durch den festen Dollar – die Abrechnungswährung des Konzerns – ausgesetzt und berichtete von einer nachlassenden Nachfrage im wichtigen Markt für Öl und Gas. Um dem zu begegnen, sind gemäss Spiesshofer Massnahmen eingeleitet worden. Die daraus entstehenden Restrukturierungskosten bezifferte er auf 250 bis 300 Mio. $ im laufenden Jahr.

ABB hatte sich im Ausblick denn auch bereits bei der Veröffentlichung des Erstquartalsresultats vorsichtig gezeigt. Kurzfristig würden makroökonomische und geopolitische Entwicklungen auf ein uneinheitliches Szenario mit zunehmenden Unsicherheiten hinweisen. «Es ist kein Rückenwind aus den Märkten zu erwarten», sagte Spiesshofer damals.

Rückenwind wäre nötig

Rückenwind bräuchte ABB aber dringend, wenn der Konzern die ambitionierten Ziele erreichen will, die er sich im vergangenen September für die Periode 2015 bis 2020 gegeben hatte. Demnach gilt für die Ebita-Marge eine Zielspanne von 11 bis 16%. Das jährliche organische Umsatzwachstum soll zwischen 4 und 7% betragen. Beim operativen Gewinn pro Aktie wird eine Steigerung von 10 bis 15% angestrebt. Und die Cashflow-Rendite auf das investierte Kapital (CROI) soll im mittleren Zehnerprozentbereich zu stehen kommen.

Die komplette Historie zu ABB finden Sie hier. »

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