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08:36 Uhr - 19.03.2018

China wechselt Gouverneur der Notenbank aus

Machtübergabe nach 15 Jahren: Yi Gang, die bisherige Nummer zwei der People's Bank of China, steigt an die Spitze auf.

Der Nationale Volkskongress – Chinas Quasi-Parlament – hat am Montag den von Präsident Xi Jinping bevorzugten Kandidaten mit beinahe 100% der Stimmen wie erwartet zum Gouverneur der Notenbank, der People’s Bank of China (PBoC), gewählt.

Yi sagte kurz nach seiner Wahl, dass einer umsichtigen Geldpolitik wie auch einer weiter graduellen Reform und Öffnung des Bankensektors die höchste Bedeutung zukommt.

Vor enormen Herausforderungen

Der neue Gouverneur steht vor enormen Herausforderungen, denn der Verschuldungsgrad der weltweit zweitgrössten Volkswirtschaft entspricht beinahe 300% des Bruttoinlandprodukts.

Das rasante Kreditwachstum der vergangenen Jahre muss daher gebremst werden. Doch gleichzeitig hat auch die Notenbank ihren Teil dazu beizutragen, das von der Regierung vorgegebene Wachstumsziel von «rund 6,5%» zu erreichen.

Die PBoC, die bisher die Konjunktur vor allem über den Reposatz steuerte, muss zukünftig vermehrt mit dem Zinsinstrument auf die Geldmenge Einfluss nehmen, meint Baoliang Zhu. Der Chefökonom der Abteilung für Wirtschaftsprognosen der staatlichen National Development and Reform Commission (NDRC) erklärte dies am Montag in Hongkong an einer von der Credit Suisse veranstalteten Investorenkonferenz.

Grosse globale Verantwortung

Der sechzigjährige Yi folgt auf Zhou Xiaochuan, der die Notenbank während fünfzehn Jahren führte. In diesem Zeitraum wuchs die jährliche Wirtschaftsleistung Chinas um das Fünffache an. Mit der Wirtschaftsstärke kommt den Entscheidungen der PBoC auf globaler Ebene eine zentrale Bedeutung zu – weit mehr als noch beim Amtsantritt von Zhou im Jahr 2005.

Grosse internationale Erfahrung

Der globale Einfluss wächst insbesondere wegen der Internationalisierung der Landeswährung Yuan, die trotz Rückschlägen der vergangenen Jahre weiter fortschreitet. Gleichzeitig droht das globale Umfeld für die grösste Exportnation wegen der weltweit steigenden protektionistischen Tendenzen schwieriger zu werden.

Yi, der an der Universität von Illinois  promovierte, spricht fliessend Englisch. Nach seinem Studienabschluss erhielt er 1986 einen Lehrauftrag an der Universität von Illinois.

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