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16:23 Uhr - 25.01.2016

Novartis muss Alcon auf Vordermann bringen

Der Pharmakonzern präsentiert am Mittwoch das Jahresergebnis. Insgesamt dürfte er 2015 gut unterwegs gewesen sein, doch in der Augenheilsparte muss er Restrukturierungsvorschläge präsentieren.

2015 war ein Jahr mit vielen aussergewöhnlich positiven, aber auch negativen Ereignissen bei Novartis (NOVN 82.5 -0.48%). Der Pharmakonzern (Präsentation des Jahresergebnisses am Mittwoch) dürfte dank der Devestition nicht oder wenig rentabler Divisionen sowie dank Effizienzsteigerungsmassnahmen die operative Gewinnmarge deutlich gesteigert haben. Zudem wurde die Zulassung für etliche Medikamente erreicht. Rückschläge musste das Unternehmen dagegen in der Augenheilsparte hinnehmen. Ab dem zweiten Quartal spürte es in verschiedenen Märkten Konkurrenzdruck.

Gemäss dem Nachrichtenportal Bloomberg ist der Umsatz der Gesellschaft im vergangenen Jahr 4% auf 50 Mrd. $ zurückgegangen. Der um Sondereffekte bereinigte Gewinn dürfte dagegen 21% auf 12,3 Mrd. $ (24.50 $ je Aktie) gestiegen sein. Um negative Wechselkurseffekte bereinigt, sollte Novartis den selbst vorgegebenen Zielen in etwa genügt haben. Sie hoffte, beim Erlös im mittleren einstelligen Prozentbereich zu wachsen. Der Anstieg beim operativen Gewinn soll über dem des Umsatzes liegen. Damit würde sich das Unternehmen wie Konkurrent Roche (ROG 263.6 -0.64%) (RO 259.75 -0.76%) (lesen Sie hier mehr) in etwa im Schnitt der Pharmaindustrie bewegen. Es wird mit einer Dividendenerhöhung gerechnet.

Restrukturierung von Alcon und Absatzentwicklung von Entresto im Fokus

Die Zahlen für das vergangene Jahr stehen angesichts der Probleme bei Alcon jedoch etwas im Hintergrund. Novartis hat angekündigt, Einblick in die Strategie zu geben, wie sie die strauchelnde Sparte auf Vordermann trimmen will. Was bereits klar ist: Die Gesellschaft will die Innovationskraft steigern, die Ressourcen zweckmässiger einsetzen und das Wachstum antreiben. Über hundert Kunden der Augenheilsparte habe sie kürzlich befragt, kommunizierte sie Mitte Januar. Zudem habe sie eine vertiefte Analyse der Märkte und der Konkurrenten von Alcon durchgeführt und die Auswirkungen der historischen Entscheide untersucht.

Von Interesse ist auch, wie sich Novartis zum Potenzial der beiden neuen Medikamente Cosentyx (Schuppenflechte) und Entresto (Herzfehler) äussert. Ein Grossteil ihres künftigen Umsatzwachstums hängt von diesen beiden Produkten ab. An der Leistungskraft der beiden Präparate entscheiden sich demzufolge auch die derzeit schwierig vorherzusagenden Zielvorgaben auf Umsatzebene für 2016. Gerade bei Entresto sind in den letzten Monaten Zweifel aufgekommen, ob Novartis die hohen Absatzerwartungen der Anleger an das Präparat erfüllen kann.

Aus der Pipeline werden 2016 wenig aufsehenerregende Neuigkeiten kommen. Zu den populäreren Wirkstoffen, die sich in der Entwicklung befinden, zählt Serelaxin, ein weiteres Produkt gegen Herzfehler. Die nächsten zwölf Monate könnten also zu einer Übergangsperiode für Novartis werden.

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