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15:24 Uhr - 13.11.2017

Swiss Life prämiert Studienarbeiten

Der Versicherungskonzern kürt Bachelor- und Masterarbeiten an Schweizer Fachhochschulen zu finanzrelevanten Themen.

Zum vierten Mal hat der Versicherungskonzern Swiss Life (SLHN 341.6 -1.27%) Studentinnen und Studenten von Schweizer Fachhochschulen für ihre Abschlussarbeiten zu Finanzthemen ausgezeichnet. Drei Preisträger durften am Donnerstag am Hauptsitz des Versicherers von Stefan Mächler, dem CIO der Swiss-Life-Gruppe, einen Check für ihre herausragenden Leistungen in Empfang nehmen.

Swiss Life als Sponsor, das Institut für Finanzdienstleistungen Zug, IFZ, der Hochschule Luzern, vertreten durch Dozent Christoph Lengwiler als Organisator, und «Finanz und Wirtschaft» als Medienpartner belohnten aber nicht nur die drei Preisträger. Alle Absolventinnen und Absolventen, deren Arbeiten von ihren Schulen für den Preis eingereicht worden waren, erhielten eine Auszeichnung. Sie dürfen sich zu Recht zur Elite zählen, denn damit eine Arbeit nur schon in Betracht kommt, muss sie eine Note von mindestens 5,5 (!) aufweisen.

Dieses Jahr lagen der Jury zehn Bachelor- und sechs Masterarbeiten zur Beurteilung vor. Die Themen sind wie immer breit gestreut. Sie reichen vom Währungsmanagement im Private Banking, den Kreditscoring-Modellen für Konsumkredite, der Performance von Initial Public Offerings an der Schweizer Börse über die aktuellen Herausforderungen für Schweizer Versicherungsgesellschaften im Hypothekengeschäft bis zur Auswirkung einer Naturkatastrophe auf das Konzept von Mikrofinanz am Beispiel von Nepal.

Alle Teilnehmenden würden sich freuen, wenn das Resultat ihrer intensiven Forschungsarbeit in irgendeiner Form den Weg in die Praxis fände. So wünscht sich Bryan Haag, der den Anerkennungspreis in der Kategorie Bachelor gewann, dass verschiedene von ihm verwendete Kennzahlen zur Liquidität in der Finanzanalyse vermehrt zum Einsatz kommen. Zur Geldprämie sagte er gegenüber FuW: «Sie kam für mich so unerwartet, dass ich mir überlege, einen Teil davon spekulativ in Kryptowährungen zu stecken.»

Die Sieger:

» Studienpreis Kategorie Master
» Studienpreis Kategorie Bachelor
» Anerkennungspreis Kategorie Bachelor

 

Christoph Leuenberger, Hochschule Luzern

«Wie sind Schweizer Publikumsgesellschaften gegenüber Wechselkursveränderungen exponiert?» Diesem nicht erst seit dem Frankenschock brisanten Thema widmete sich Christoph Leuenberger. Seine Arbeit für die Zeit von 2000 bis 2014 basiert auf dem SPI (SXGE 10441.35 -0.4%) und dem handelsgewichteten Franken-, dem Euro- und dem Dollarkurs. Den Währungsverlauf setzte er in Bezug zu unternehmens- und industriespezifischen Grössen und zu makroökonomischen Faktoren wie Mindestkurs und Veränderung von Währungsreserven und Geldmenge zum Bruttoinlandprodukt. Seine Schlussfolgerungen widerspricht jedem Investor, der meint, mit Schweizer Aktien sei das Währungsrisiko ausgeräumt. Es tangiert die Unternehmens- und Aktienperformance stärker, als man gemeinhin meint.

Ramon Hilber, Fachhochschule St. Gallen

Die Erleichterung ist gross, sobald der stressige Budgetierungsprozess in den Unternehmen für dieses Jahr abgeschlossen ist. Aber wurde er auch bestmöglich, unter Einsatz modernster Mittel umgesetzt? Diese Frage, die für alle Unternehmen gilt, hat Ramon Hilber am Beispiel der Acrevis Bank untersucht. Drei Massnahmen hat er dabei identifiziert: den Detaillierungsgrad zu verringern, sprich, nur noch relevante Posten detailliert zu budgetieren und weniger relevante als Summe zu erfassen, die Zeit- und Sachstruktur zu verändern, zum Beispiel von fünf auf drei Jahre, und statt einen puren Top-down- einen interaktiven Ansatz zwischen Filialen und Bankleitung zu wählen. Er hat ein Konzept geschaffen, dem auch andere Firmen Optimierungsschritte entnehmen können.


Bryan Haag, Hochschule Luzern

Bryan Haag nahm sich das Thema «Auswirkungen der Marktliquidität auf die Anlagen eines institutionellen Investors in der Schweiz» vor. Er untersuchte, wie sich Aktien, Obligationen und ETF an der SIX Swiss Exchange bei unterschiedlicher Volatilität von 2012 bis 2016 verhalten haben. Zudem beobachtete er, wie sich die Liquidität saisonal und in Extremsituationen, in den drei «Crash»-Episoden dieser Zeit, veränderte. Das Fazit ist für Anleger beruhigend: Die Liquidität hat sich im Berichtszeitraum und wohl auch seither verbessert, u.a. abgebildet im Rückgang der Spreads. Bei den Empfehlungen unterscheidet Haag vier Anwendungsfälle: Die Liquidation eines Aktiendepots einer grossen und einer kleinen PK, markt- oder gleichgewichtet. Für das gleichgewichtete Portfolio ist die Liquidität nachvollziehbar am tiefsten.

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