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14:00 Uhr - 26.02.2021

Produziert Bobst am Markt vorbei?

Trotz vieler Produktinnovationen und breitem Angebot erodiert das Ergebnis. Mit Aktienkäufen auf niedrigere Kurs warten.

 

Der Verpackungsmaschinenhersteller Bobst (BOBNN 63.40 -4.01%) lobt sich gern selbst. CEO Jean-Pascal Bobst redete an der Webpräsentation zum Jahresabschluss 2020 von einem «sehr guten Jahr» – dabei ist der Umsatz 16% gefallen. Es hätte gar ein Verlust resultiert, wenn nicht 21 Mio. Fr. Gewinn aus einem Immobilienverkauf in die Kasse gespült worden wären (vgl. Tabelle).

Dass die Dividende gestrichen wird, findet in der Präsentation keine Erwähnung. Dafür wird mit vielen Schlagworten operiert – Digitalisierung, Transformation, Vision, Sustainablility. Bobst steckt schon einige Jahre in einem Investitions- und Erneuerungsprozess. Ständig werden neue Maschinen und Lösungen präsentiert. Doch finanziell hat das alles bisher kaum etwas gebracht, Umsatz und Marge schrumpfen.

Klar: 2020 war das Jahr der Pandemie. Auch Bobst wurde davon anfänglich hart getroffen und konnte im zweiten Halbjahr, wie viele Unternehmen, einiges gut machen. Das ist zu respektieren.

Gefahr der Verzettelung

Doch für das laufende Jahr bleibt das Unternehmen vorsichtig: Der Umsatz soll bloss gleich oder leicht höher ausfallen als 2020, der Ebit ebenfalls, wobei dort kein Immobiliengewinn mehr eingerechnet ist. Materiell kommt dies einer Verdopplung gleich, denn der betriebliche Ebit betrug 2020 bloss gut 20 Mio. Fr. Doch die Marge bleibt sehr niedrig. Der Gewinn nach Minderheiten könnte gar sinken, weil der Digitaldruckbereich, der noch defizitär ist, ab 2021 vollkonsolidiert wird.

Das alles deutet darauf hin, dass Bobst zwar viele neue Dinge anreisst, aber nicht solche, die im Markt wirklich einschlagen. Ist auch Verzettelung dafür verantwortlich? Vielleicht. Im Digitaldruck wurde ursprünglich auch der Druck von Textilien angepeilt, ein unbekannter Markt für Bobst. Die Resonanz war denn auch gering, jetzt stoppt das Unternehmen die Offensive.

Marktresonanz fehlt teilweise

Dafür entwickelt Bobst ein rezyklierbares Material für flexible Verpackungen. Doch ob das zu den Kernkompetenzen eines Investitionsgüterunternehmens und Maschinenbauers gehört, bleibt mit Fug fraglich.

Derweil wirkt das Ziel einer Ebit-Marge von 8% immer illusionärer. Seit der Finanzkrise wurde der Wert nur in einem Jahr knapp (7,8% im Jahr 2017) erreicht. Für Aktienkäufe sollten niedrigere Kurse abgewartet werden.

Die komplette Historie zu Bobst finden Sie hier. »

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