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16:18 Uhr - 24.06.2015

Zwei von drei Unternehmen leiden unter dem starken Franken

Die Schweizerische Nationalbank veröffentlicht die Ergebnisse einer Umfrage über die Auswirkungen des Ausstiegs aus der Mindestkurspolitik.

Eine zwischen Mitte April und Anfang Juni durchgeführte Befragung der Schweizerischen Nationalbank (SNB (SNBN 1205 3.43%)) unterstreicht die Probleme, die der Ausstieg aus der Euromindestkurspolitik Schweizer Unternehmen einbrockte. Zwei Drittel der befragten Firmen geben an, negativ von der Aufwertung betroffen zu sein. 29% sagen, der Effekt sei «deutlich negativ» und 37%, er sei «leicht negativ».

Knapp einViertel stellt keine bedeutenden Effekte fest. Und ein Zehntel (11%) spricht gar von positiven Auswirkungen.

Negativ von der Frankenstärke betroffen sind am häufigsten Betriebe der verarbeitenden Industrie: 85%. Bei den Dienstleistungen liegt diese Quote bei 65%. Der Bau ist weniger betroffen. Dort geben lediglich 10% der Befragten an, negativ betroffen zu sein, während knapp die Hälfte dank günstigeren Einkaufsmöglichkeiten von der Frankenstärke profitiert, berichtet die SNB.

Die negativ betroffenen Anbieter beklagen vor allem, dass die Margen aufgrund niedrigerer Erlöspreise gesunken sind. Als zweitwichtigster Grund wird ein Rückgang des Absatzvolumens angegeben. In beiden Fällen sind davon nicht nur Unternehmen betroffen, die im Ausland ihre Waren und Dienste verkaufen, sondern auch binnenorientierte Anbieter. Daneben werden in 10 bis 15% der Fälle Marktanteilsverluste genannt.

Wie wappnen sich die Unternehmen gegen die Frankenstärke? Am häufigsten werden die Produktionskosten gesenkt (50%) resp. versucht, die Effizienz zu erhöhen (30%). Beispielsweise wird vermehrt in der Eurozone eingekauft. Auch die Arbeitskosten werden gesenkt. Jedes fünfte der negativ von der Frankenstärke betroffenen Schweizer Unternehmen hat Personal abgebaut. Aber nur 7% geben an, Teile ihrer Produktion ins Ausland zu verlagern.

Die Befragung führten die regionalen Wirtschaftskontakte der SNB in 225 Unternehmen durch. Vertreter der Landwirtschaft und öffentlichen Dienstleistungen nahmen nicht teil.

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