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10:20 Uhr - 26.10.2016

Logitech glänzt

Der Lieferant von Tech-Zubehör schlägt im abgelaufenen Quartal alle Erwartungen. Die Aktien steigen 13%.

Die wenigen Leerverkäufer, die darauf gewettet haben, dass der Umschwung bei Logitech (LOGN 23.95 12.97%) nicht von Dauer ist, wurden am Mittwoch wachgerüttelt. Der Hersteller von Hightech-Zubehör übertraf die Erwartungen, sowohl was den Verkauf seiner Produkte anging als auch in puncto Profitabilität. «Wir haben ein aussergewöhnliches Quartal abgeliefert, einen Rekordverkauf im Handel für das zweite Fiskalquartal», erklärte Logitech-CEO Bracken Darrell. Der erste Teil des Geschäftsjahres habe zu Ende September «über den Erwartungen» gelegen. Den Ausblick bestätigt die Gesellschaft. Die Logitech-Aktien legten am Mittwoch in der Spitze 15% zu.

Stagnierender Umsatz, verstaubte Produkte, Millionenverlust wegen hoher Wertberichtigungen – dafür war Logitech bekannt, als Darrell vor vier Jahren den CEO-Posten beim Unternehmen mit Sitz in Lausanne und im kalifornischen Newark übernahm. Bis zuletzt gehörte Logitech zu den Gesellschaften, gegen deren Turnaround die Leerverkäufer gesetzt haben. Langsam dürften diese Pessimisten aufgeben.

In zweiten Fiskalquartal lief es fast durch die Bank weg rund für Logitech. Der Umsatz stieg 9% auf 564 Mio. $, der Handelsumsatz sogar 14% auf Rekordniveau. Der Betriebsgewinn auf Stufe Ebit (Gewinn vor Zinsen und Steuern) erhöhte sich 43% auf 53 Mio. $. Der Cashflow vervielfachte sich: von 11 im Vorjahr auf nun 74 Mio. $. Unter dem Strich stand ein Gewinnplus von 41% auf 58 Mio. $. Schätzungen der Analysten wurden in allen Kennzahlen deutlich übertroffen.

Erfolgreich in allen Regionen

Gefragt waren Logitech-Produkte vor allem in Europa, dem Nahen Osten und Afrika. Der Umsatz in dieser Region erhöhte sich 22% auf 201 Mio. $. Für Nord- und Südamerika blieb ein Plus von 10% auf 240 Mio. $, für Asien-Pazifik stieg der Umsatz 8% auf 124 Mio. $. In China sei ein neuer Umsatzrekord erreicht worden, teilte die Gesellschaft mit.

Fast alle Produktkategorien mit dem Logi-Label kamen bei der Klientel gut an. Besonders stark nachgefragt wurden Produkte im Bereich Musik: Der Umsatz mit tragbaren Lautsprechern erhöhte sich 21% auf 97 Mio. $, der mit Audio PC & Wearables 34% auf 62 Mio. $. In diese Kategorie fällt der Zukauf von Jaybird im Frühjahr. Die modischen Kopfhörer des US-Unternehmens werden seit kurzem auch in Apple-Stores verkauft – wo eine zahlungskräftige Klientel nach Neuem sucht. Gut verkauften sich auch Logi-Produkte aus dem Feld Video Collaboration. Im noch jungen Segment fiel der Umsatz mit 29 Mio. $ um 40% besser aus als im Vorjahresquartal.

Weniger erfreulich entwickelte sich das angestammte Geschäft mit Mäusen. Im umsatzstärksten Segment erwirtschaftete Logitech jeden fünften Dollar. Der Umsatz stagnierte jedoch mit einem Minus von 1% auf 123 Mio. $. Schwach schnitt der ebenfalls noch junge Smart-Home-Bereich ab: Der Umsatz fiel 6% auf 12 Mio. $. Dieses Segment befindet sich im Aufbau.

Die Kosten im Griff

Dem guten Management der Kosten – so heisst es im Mediencommuniqué – sei der Anstieg der Bruttogewinnmarge von 33,4 auf 37% zu verdanken. Das erlaube es Logitech, stärker in den Verkauf und das Marketing zu investieren, um das Umsatzwachstum zu treiben, kommentierte Vontobel-Analyst Michael Foeth in einer ersten Einschätzung. Er bestätigt seine Kaufempfehlung. Die Marge sei ein Treiber des starken Ergebnisses, heisst es auch von Felix Remmers und Christoph Gretler von Credit Suisse (CSGN 13.69 0.15%).

Den Ausblick lässt das Logitech-Management trotz der starken Vorlage unverändert. Im Geschäftsjahr, das im März endet, will das Unternehmen ein Umsatzwachstum von 8 bis 10% und einen Betriebsgewinn zwischen 195 und 205 Mio. $ erreichen. Investoren spekulieren schon jetzt darauf, dass auch diese Prognose zu konservativ ausfällt. Das Kurs-Gewinn-Verhältnis von Logitech für das laufende Geschäftsjahr erreicht 23. Das ist nicht mehr günstig – aber gerechtfertigt im Licht des jüngsten Abschlusses.

Die komplette Historie zu Logitech finden Sie hier. »

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