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16:17 Uhr - 23.05.2017

AHV-Fonds legt Stimmverhalten offen

Die Kritik trägt Früchte: Ab Juni wird Compenswiss, der Ausgleichsfonds von AHV und IV, sein Stimmverhalten transparent machen.

Fast ein Viertel der Vermögen oder 8,7 Mrd. Fr. des AHV- und IV-Ausgleichsfonds sind Aktien investiert. Doch wie der Fonds an den Generalversammlungen abstimmt, ob er den Verwaltungsrat entlastet oder die Vergütung gutheisst, das war bis anhin nur summarisch bekannt.

Ab Juni wird das Stimmverhalten nun öffentlich gemacht, und zwar pro Unternehmen und für alle Traktanden, wie ein Sprecher eine knappe Mitteilung auf der Webseite von Compenswiss bestätigt.

Bekanntgabe nach der Generalversammlung

Der Verwaltungsrat von Compenswiss habe an der Sitzung vom Mittwoch, 17. Mai, beschlossen, «die Transparenz zu verbessern», indem der Öffentlichkeit «ein noch detaillierterer Einblick in das Stimmverhalten» gegeben werde. Das Stimmverhalten werde für jede Gesellschaft nach der Generalversammlung auf der Internetseite veröffentlicht. Begründungen gebe es keine.

Bislang hatte der Ausgleichsfonds, oder genauer die Ausgleichsfonds für die Sozialwerke AHV, IV und EO, das Abstimmungsverhalten nur summarisch publik gemacht. Insgesamt verwalten die Fonds 36,7 Mrd. Fr.

Der Kämpfer in Sachen Aktienrecht, Ständerat Thomas Minder, Vater der Abzocker-Initiative, hatte den Ausgleichsfonds für diese Politik unmittelbar nach der umstrittenen Abstimmung an der Generalversammlung der Credit Suisse (CSGN 13.4 -0.73%) Ende April kritisiert. «Der Ausgleichsfonds ist eine Blackbox» sagt er gegenüber dem «Tages-Anzeiger» und drohte, eine parlamentarische Initiative einzureichen.

Präsident ist Verfechter von Transparenz

Treiber der Änderung ist ohne Zweifel der Verwaltungsratspräsident von Compenswiss, Manuel Leuthold. Er sagte unlängst im Interview mit der «NZZ (NZZ 5900 0.85%) am Sonntag», er wolle, dass «die Menschen verstehen, was wir mit ihrem Geld machen».

Die Meldung von Compenswiss wurde als Erstes von Finews aufgenommen.

Wie Compenswiss in den jeweiligen Generalversammlungen stimmt, legt ein Ausschuss des Verwaltungsrats fest. Diesem Gremium gehören der Verwaltungsratspräsident oder sein Vize sowie zwei weitere Mitglieder des Verwaltungsrats an. Für die Analyse der Traktanden können externe Experten zugezogen werden.

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