Der Schokoladenhersteller Lindt & Sprüngli ist gut im Schuss. Das dürften die Ertragszahlen unterstreichen, die am Dienstag veröffentlicht werden.

Bereits bekannt ist die Umsatzentwicklung im ersten Halbjahr. Das Verkaufsvolumen stieg im Vergleich zur Vorjahresperiode 17,4% auf 1,41 Mrd. Fr. Überraschend deutlich fiel das organische Wachstum (ohne Akquisition) mit 9,4% aus. Die im vergangenen Sommer erworbene US-Gesellschaft Russell Stover entwickelte sich entsprechend den ambitionierten Erwartungen. Ihren Umsatz eingerechnet erreichte das Wachstum in Lokalwährungen fast 25%. Im Gesamtjahr will Lindt & Sprüngli (LISN 65935 0.37%) organisch 6 bis 8% wachsen.

Wegen der Integrationsarbeiten ist die Margenentwicklung schwieriger zu beurteilen. Der Konzern setzt das übliche Jahresziel einer Verbesserung der Ebit-Marge um 20 bis 40 Basispunkte vorübergehend aus.

Für das saisonal schwächere erste Halbjahr schätzt die ZKB eine Margenstagnation bei 6,4%. Auf bereinigter Basis entspräche dies einer Verbesserung um 30 Basispunkte. Baader Helvea erachtet 6,6% Ebit-Marge in der ersten Jahreshälfte als möglich. Eine Rolle spielen die Rohstoffkosten. Kakao (Kakao 2014.005 -0.05%) (Kakao 3039 0%) wurde teurer, Milch (Milch 16.303 -0.04%), Zucker (Zucker 0.1068 0%) und Nüsse tendenziell günstiger. Auch die Frankenstärke ist ein Faktor, der aber die Umsatzentwicklung mehr tangiert als die Margensituation.

Die Lindt-Papiere erklommen nach den Umsatzzahlen neue Allzeithoch. Davon sind sie aktuell nur knapp entfernt. Das Kurs-Gewinn-Verhältnis 2015 für die Namenaktien beträgt 41, dies auf der Basis einer unveränderten Schätzung von 1600 Fr. Gewinn je Aktie. Der PS ist günstiger zu haben, kostet aber immerhin 34 mal den geschätzten Gewinn. Die sehr anspruchsvolle Bewertung hat den Markt bisher nicht beunruhigt. Ein nicht standesgemässes Semesterergebnis bekäme dem Kurs allerdings nicht gut.

Die komplette Historie zu Lindt & Sprüngli finden Sie hier. »

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