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15:26 Uhr - 09.03.2015

SIX-CEO: «Am 15. Januar haben wir die Bewährungsprobe bestanden»

SIX, die Betreiberin der Schweizer Börse, will weiter wachsen – indem sie im Ausland zukauft und Aufgaben der Banken übernimmt.

Für SIX-Group-CEO Urs Rüegsegger hat der Frankenschock am 15. Januar gezeigt, dass die Infrastrukturgesellschaft gut aufgestellt ist. «Die Handelsvolumen haben sich an diesem Tag gegenüber einem Durchschnittstag versechsfacht», erklärt er an der Medienkoferenz. Die SIX-Systeme seien darauf ausgelegt, auch höhere Volumen zu meistern und jederzeit einen reibungslosen Betrieb zu garantieren.  «Wir haben diese Bewährungsprobe bestanden.»

Negativzinsen belasten

Das heisst jedoch nicht, dass die SIX vom Frankenschock und von seinen Folgen nicht tangiert wäre. Die Finanzgruppe verfügt über liquide Mittel im Umfang von 1 Mrd. Fr., die zu einem grossen Teil bei der Nationalbank geparkt sind – und für die nun Negativzinsen anfallen werden.

Spurlos am Resultat des laufenden Jahres vorbeigehen kann das nicht. Die SIX-Verantwortlichen bleiben jedoch optimistisch und sehen nach den guten Resultaten der vergangenen beiden Jahre keinen Grund, am grundsätzlichen Set-up der Gruppe etwas zu ändern.

Gewinnsteigerung in allen Bereichen

Das zweite Jahr in Folge gelang es SIX, den Umsatz in allen Divisionen zu steigern. Der Betriebsertrag stieg 13,9% auf 1,8 Mrd. Fr. Einen massgeblichen Beitrag zum Wachstum leistete die erstmalige vollständige Konsolidierung des Kartengeschäfts PayLife in Österreich.

Die Börse (Swiss Exchange) steigerte den Ertrag 1,5% auf 201,4 Mio. Fr. und den Gewinn 9,7% auf 104,1 Mio. Fr., was einer sehr hohen Marge von über 51% entspricht. Eine Marge von über 50% scheint auf den ersten Blick unanständig hoch zu sein. Die Bankkunden von SIX (die gleichzeitig auch die Aktionäre sind) akzeptieren das jedoch, da SIX trotzdem konkurrenzfähige Preise offerieren kann. Diese schöne Zahl ist auch die Folge der Kostensenkungsmassnahmen der vergangenen Jahre.

Am Aufbruch der Wertschöpfungskette partizipieren

Dazu kommt, dass die Aktionäre überdurchschnittlich am Erfolg der SIX partizipieren. Die Dividende wird von 5 auf 8 Fr. je Aktie erhöht. Die SIX soll für ihre Eigentümer in Zukunft jedoch noch nützlicher werden. Die Idee ist, dass sie mehr und mehr Aufgaben von den Banken übernimmt. Die SIX partizipiert damit am Aufbruch der Wertschöpfungskette bei den Banken und hilft, dass sie Leistungen günstig und effizient ausserhalb des Hauses erstellen lassen können – was wiederum der Rentabilität der Banken förderlich ist.

In diesem Bereich sieht die SIX denn auch Wachstumschancen. Wachsen wird sie ebenso im Kartengeschäft. Dieses Geschäft ist noch stark fragmentiert. Es würde nicht überraschen, wenn ein Teil der Liquidität der SIX in naher Zukunft für eine weitere, wenn auch nicht riesige Übernahme in diesem Bereich eingesetzt wird.

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