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07:24 Uhr - 28.04.2015

Metco-Kauf bringt OC Oerlikon deutlich mehr Umsatz

Nur eine von vier Sparten schafft Wachstum. Marge und Auftragsbestand sind niedriger als im Vorjahr. Das Management bestätigt jedoch den Ausblick.

Als Glücksgriff erweist sich für OC Oer­likon der Metco-Kauf von Sulzer (SUN 107.5 0.47%) Anfang vergangenen Jahres. Die Beschichtungssparte bildete im ersten Quartal das Rückgrat für das Ergebnis des Industriekonzerns. In den übrigen Geschäftsfeldern läuft es weniger gut. Besonders Wechselkurseffekte schlagen durch. Das Management um Brice Koch gibt sich beim Ausblick dennoch optimistisch.

Umbau vorangeschritten

Der Umbau bei OC Oerlikon (OERL 12.45 2.89%) ist zügig vorangeschritten. Im Vergleich zu dem Unternehmen, das Oerlikon noch vor fünf Jahren war, ist das Geschäftsrisiko deutlich gesunken. Zuletzt, Ende ver­gangenen Jahres, hat das Management die Sparte Advanced Technologies verkauft. Von 2010 an gerechnet war dies die elfte strategische Transaktion zur Weiterentwicklung des Oerlikon-Portfolios.

Im ersten Quartal nun stieg der Umsatz rund 10% auf 782 Mio. Fr., vor allem wegen der erstmaligen Konsolidierung von Metco. Auf Basis konstanter Wechselkurse hätte das Wachstum gar 15% auf 819 Mio. Fr. betragen. Der Auftrags­eingang legte 17% auf 793 Mio. Fr. zu. Der Betriebsgewinn ohne Steuern und Amortisationen auf Stufe Ebitda (Earnings ­before Interest, Taxes, Depreciation and Amortization) erhöhte sich ohne Einmaleffekte 7% auf 132 Mio Fr. Die Ebitda-Marge sank von 17,5 auf 16,8%. Der ­Auftragsbestand des Industriekonzerns per Ende März erreichte 688 Mio. Fr. und war somit 8,9% tiefer als im Vorjahr.

Ohne Wechselkurseffekte Umsatzplus

Die Integration von Oerlikon Balzers und Oerlikon Metco sei im ersten Quartal gut vorangeschritten, hiess es. Der ­Umsatz im Bereich stieg mit einem Plus von 156% auf 300 Mio. Fr. deutlich. Die Ebitda-Marge erreichte 20,4 nach zuvor 29%. In der zweitgrössten Sparte macht Oerlikon die nachlassende Nachfrage im Hauptmarkt China zu schaffen: Der ­Umsatz von Manmade Fibers sank 15% auf 205 Mio. Fr. Auch die Ebitda-Marge des Textilgeschäfts sackte von 21,9 auf 17,6% ab. Drive Systems leidet ebenso weiter unter dem schwierigen Markt. Der Umsatz fiel 18% auf 172 Mio. Fr., die Ebitda-Marge hier stieg leicht von 9,8 auf 10%. Aller schlechten Dinge sind drei: Auch im Segment ­Vacuum spricht das Oerlikon-Management von «anhaltend schwierigen Marktbedingungen». Der Umsatz fiel 6% auf 99 Mio. Fr. Die Ebitda-Marge stieg von 8,3 auf 10,8%. Ohne Wechselkurseffekte hätten alle Sparten ein Umsatzplus ausgewiesen, betonte CEO Koch aber.

«Wir liegen im Plan mit unserem ­Ausblick», sagte CFO Jürg Fedier. Demnach soll der Bestelleingang 10% steigen, der Umsatz 5%. Die Ebitda-Marge soll auf Vorjahresniveau zu liegen kommen. Das Kurs-Gewinn-Verhältnis 2015 erreicht 16. Die Aktien sind damit noch nicht zu teuer. Zweifel an der Prognose dürften mit Vorlage der Zahlen ausgeräumt sein. Die Titel bleiben interessant.

Die komplette Historie zu OC Oerlikon finden Sie hier.»

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