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20:13 Uhr - 20.09.2017

Das Fed gibt den Startschuss zum Bilanzabbau

Die US-Notenbank beginnt Anfang Oktober mit der Reduktion ihres 4200 Mrd. $ grossen Wertschriftenportfolios. Zudem hält sie an der Absicht zu einem weiteren Zinsschritt bis Ende Jahr fest.

Das geldpolitische Grossmanöver beginnt. An der Sitzung vom Mittwoch hat das Federal Reserve wie erwartet beschlossen, den Abbau seiner Bilanz zu lancieren. Das Unterfangen, über das die Finanzmärkte seit Monaten spekulieren, wird Anfang Oktober in Angriff genommen.

Ein wichtiger Faktor dafür ist die stabile Konjunkturlage in den USA. Der Arbeitsmarkt hat sich weiterhin robust entwickelt und die wirtschaftliche Aktivität hat in dieses Jahr bislang moderat zugenommen“, schreibt die US-Notenbank im Schlussstatement nach ihrem zweitägigen Treffen.

Entschlossenheit zeigt das Fed zudem mit Blick auf weitere Zinserhöhungen. Die überwiegende Mehrheit im Vorsitz der US-Notenbank hält nach wie vor an einer erneuten Straffung in diesem Jahr fest. Das ist ein leicht schärferer Ton als von vielen Investoren erwartet. Auf lange Sicht hat das geldpolitische Steuerungsgremium seinen Zinsausblick jedoch etwas gesenkt.

Erste Anhaltspunkte zum Abbau der Bilanz hatte die Notenbank bereits Mitte Juni veröffentlicht. Sie wird das Programm zunächst in vorsichtigem Tempo angehen. Liefen die Wertschriften in ihrem rund 4200 Mrd. $ umfassenden Portfolio aus, hat es die Einnahmen daraus bislang in neue Papiere reinvestiert.

Um den Rückbau zu starten, wird das Fed zunächst 6 Mrd. $ pro Monat weniger in den Kauf von Staatsanleihen reinvestieren. Im Fall verbriefter Hypotheken sind es 4 Mrd. $ weniger. Diese Beträge werden dann alle drei Monate erhöht, bis eine monatliche Obergrenze von 30 Mrd. $ bei Staatsanleihen und von 20 Mrd. $ bei Hypotheken erreicht ist.

An Wallstreet werden die Nachrichten aus dem Federal Reserve mit Zurückhaltung aufgenommen. An den New Yorker Börsen tendierte der Leitindex S&P 500 nach dem Entscheid der Notenbank leicht schwächer. An den Bondmärkten und im Devisenhandel gab es zunächst keine grösseren Reaktionen.

Um 20:30 Schweizer Zeit wird Notenbankchefin Janet Yellen in der Pressekonferenz weitere Details zur Geldpolitik in den USA geben.

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