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10:45 Uhr - 03.01.2019

AMS sacken nach Apple-Warnung ab

Die Aktien des an der SIX kotierten Halbleiterproduzenten büssen fast ein Fünftel ein. Eine Umsatzwarnung des iPhone-Konzerns belastet die Zulieferertitel.

Der Halbleiterhersteller AMS (AMS 19.335 -17.93%) hat einen erdenklich schlechten Start ins neue Jahr erwischt. Der Aktienkurs des Herstellers analoger Halbleiter ist im heutigen Morgenhandel an der SIX Swiss Exchange rund ein Fünftel abgesackt.

Der Grund ist Apple (AAPL 157.92 0.11%). Der Grosskunde von AMS hat gestern nach Börsenschluss seine Erwartungen für den Umsatz im Schlussquartal 2018 nach unten revidiert. Es war die erste Umsatzwarnung in fast zwei Jahrzehnten.

Folge des Handelsstreits

Statt 89 bis 93 Mrd. $ soll der Verkaufserlös von Apple im vierten Quartal nur etwa 84 Mrd. $ betragen. Vor allem der Smartphone-Absatz in China habe geschwächelt, heisst es zur Erklärung. Als Folge davon gaben die Aktien Apple im nachbörslichen Handel in New York mehr als 8% nach.

Die Zurückhaltung in der Nachfrage chinesischer Konsumenten wird von Bloomberg als direkte Folge des Handelskonflikts mit den USA gesehen. Ausser den wirtschaftlichen Spuren, die zunehmend sichtbar werden, dürfte auch der weiche Boykott – ein Verzicht der Verbraucher auf US-Produkte, wie er auch im Automobilbereich erkennbar ist – eine Rolle spielen.

Generell bestätigt die Umsatzwarnung des Technologiegiganten aber auch Einschätzungen, wonach die neue Generation von iPhones und iPads sich offenbar schlechter verkauft als gedacht, nicht zuletzt wegen der happigen Preise.

Spuren im ersten Quartal

AMS ist nicht das einzige Opfer der Umsatzwarnung von Apple. Auch die Aktien von Dialog Semiconductor und STMicroelectronics verzeichnen hohe Einbussen.

In einer Kurzbeurteilung schreibt Andreas Müller, Analyst der Zürcher Kantonalbank, allerdings: «Wir gehen davon aus, dass in der Gewinnwarnung von AMS Mitte November diese Schwäche bereits eskomptiert wurde.»

Die Warnung von Apple dürfte sich dann eher in einem vergleichbar schwachen 1Q19 manifestieren, hält Müller weiter fest. Zudem setzt er mit «einer höheren Wahrscheinlichkeit» darauf, dass die anstehenden Gespräche zwischen China und den USA die Zolleskalation stoppen werden. «Das sollte Chinesen dann wieder zum Kauf von Apple-Produkten animieren.»

Ein solches Szenario hat entsprechend günstige Auswirkungen auf die Nachfrage nach den analogen Chips von AMS, die Signale aus der realen in die digitale Welt übersetzen. Die Sensoren des österreichischen Unternehmens mit Börsensitz Schweiz werden in vielen Smartphones und Tablet-Computern genutzt, um beispielsweise Umgebungslicht zu erkennen und das Display zu dimmen oder aufzuhellen, aber auch als Teil von Face-ID-Lösungen, um die Geräte zu entsperren.

Die komplette Historie zu AMS finden Sie hier. »

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