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18:33 Uhr - 23.02.2018

Swiss Re inmitten von M&A-Fantasie

Der globale Boom an Übernahmen im Versicherungsbereich nährt Spekulationen über weitere Deals.

Die Versicherungswelt ist in Bewegung und der Rückversicherer Swiss Re (SREN 97.44 2.46%) ist mittendrin. Seit Jahresbeginn sind im Versicherungssektor weltweit Übernahmen und Fusionen im Wert von über 15 Mrd. Fr. angekündigt worden. Grösster Deal ist die Übernahme des Rückversicherers Validus durch American International Group für 5,6 Mrd. $.

Zusätzlich zu den angekündigten Deals kommen diejenigen, die erst Gerücht oder noch nicht spruchreif sind, aber bei manchem die Fantasie beflügeln: So hiess es Anfang Februar, die deutsche Allianz (ALV 191.5 -0.48%) habe ein Auge auf den Bermuda-Versicherer XL Group (XL 43.19 0.21%) geworfen. Dessen Aktien sprangen darauf mehr als 12% in die Höhe – Neuigkeiten gab es seither keine.

Neuigkeiten kamen derweil zu Swiss Re. Das japanische Konglomerat Softbank (Softbank 41.89 2.17%) führt Gespräche mit Swiss Re, mit dem Ziel, sich mit bis zu 30% am Schweizer Rückversicherer zu beteiligen. Die Analysten von Keefe, Bruyette & Woods (KBW) sinnieren nun, ob Softbank eine Übernahme von XL durch Swiss Re finanzieren könnte. Für 30% an Swiss Re müssten die Japaner gut 10 Mrd. Fr. aufwerfen. XL kostet an der Börse aktuell rund 11 Mrd. $.

Bei der Ergebnispräsentation am Freitag erteilte Swiss Re einer Kapitalerhöhung zuhanden Softbank eine klare Absage: «Die Ausgabe neuen Kapitals wird nicht in Erwägung gezogen.»

Softbank ist offensichtlich nicht der Katalysator für eine Übernahme von XL durch Swiss Re. Im Gegenteil: Es ist schwer vorstellbar, sich parallel mit einem neuen Partner über die Zusammenarbeit einigen zu wollen, während gleichzeitig an einer milliardenschweren Übernahme gearbeitet wird. Hinzu kommt, dass Swiss Re wohl primär am Erstversicherungsgeschäft von XL interessiert wäre, was einen Deal zusätzlich verkomplizieren würde.

Anders im Bereich Lebensversicherungsportfolien, einem weiteren strategischen Geschäft für Swiss Re: Hier wurde am Freitag ein Deal besiegelt, den sich die Schweizer wohl nur ungern haben entgehen gelassen. Die britische Standard Life (SL. 376.3 -2.89%) hat ihren Lebensversicherungsbestand für insgesamt 3,2 Mrd. £ an den Swiss-Re-Konkurrenten Phoenix verkauft.

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