Zurück zur Übersicht
10:54 Uhr - 04.02.2016

Ems-Chemie wird ihre Ziele erreichen

Die morgigen Jahreszahlen des Spezialisten für Hochleistungspolymere werden ein hohes Leistunsvermögen und eine noch höhere Leistungsbereitschaft ausdrücken.

Vor einem Jahr hatte sich Ems-Chemie (EMSN 428.75 0.53%) angeschickt, ein kleines Wunder zu vollbringen. Trotz des Frankenschocks hatte das Management mitgeteilt, den Betriebsgewinn (Ebit) des Vorjahres egalisieren zu wollen. Für ein Unternehmen, das fast die Hälfte seines Umsatzes in der Schweiz produziert, dessen Gesamtaufwand zu 15% in Franken anfällt, das hierzulande aber weniger als 4% des Umsatzes erzielt, war das ein bemerkenswertes Vorhaben.

Schon zum Halbjahr wurde die Prognose revidiert. Nach oben. Der Betriebsgewinn 2015 soll den Vorjahreswert nicht egalisieren, sondern ihn leicht übertreffen.

Betriebsgewinnziel wird erreicht

Wird sich dieser Ausblick bewahrheiten, wenn Magdalena Martullo, Delegierte des Verwaltungsrats, Grossaktionärin, Vizepräsidentin des VR und Neonationalrätin, am Freitag die Jahreszahlen für 2015 präsentiert? Nimmt man die Schätzungen von Analysten, ja.

Wertschriftenhäuser sehen den Betriebsgewinn zwischen 430 und 450 Mio. Fr., nach 423 Mio. Fr. im Jahr davor.

Umsatz währungsbedingt unter Vorjahr

Für den Umsatz werden gemäss AWP-Konsens 1908 Mio. Fr. erwartet, in Entsprechung zur Unternehmensprognose, wonach der Erlös den Vorjahreswert von 1972 Mio. Fr. nicht ganz erreichen werde. Die Konsensschätzung impliziert ein leicht schwächeres zweites Halbjahr, auch währungsbereinigt.

Sollte dem so sein, wären die Gründe interessant. Ausser den allgemeinen weltwirtschaftlichen Herausforderungen könnte auch die Wachstumsschwäche im Markt für Smartphones und andere Mobilgeräte – für die Ems Spezialkunststoffe und andere Lösungen liefert – eine Rolle gespielt haben. Das Geschäft mit der Automobilindustrie, das gut 60% des Umsatzes ausmacht, sollte dagegen unverändert gut gelaufen sein.

Ertragskraft auf Allzeithoch

Mehr Ebit in Kombination mit etwas weniger Umsatz ergibt eine höhere Marge. Mehr als 23% (i. V. 21,5) würden nicht überraschen, umso weniger, als bereits im ersten Halbjahr 23,4% erreicht wurden und in der zweiten Jahreshälfte eher noch mehr Effizienzmassnahmen wirksam geworden sind als im ersten.

Die Schätzungen der Wertschriftenhäuser für den Gewinn je Aktie reichen von 14.77 bis 15.65 Fr. Auch die FuW-Schätzung von 15.40 Fr. liegt in diesem Bereich. Mit einem guten zweiten Halbjahr ist aber selbst ein Gewinn von gegen 16 Fr. je Titel nicht auszuschliessen.

Erneut eine Sonderdividende?

Mit Blick auf die Dividende zielt die allgemeine Erwartung auf eine zumindest gehaltene Ausschüttung. Für 2014 wurden 12 Fr. ausgezahlt, 10 Fr. ordentlich und 2 Fr. ausserordentlich. Die Schätzungen für 2015 reichen von 12 bis 14 Fr.

Wegen der hochkomfortablen Finanz- und Liquiditätslage ist seit 2012 regelmässig eine Sonderdividende ausgezahlt worden, davor nur ab und zu. Angesichts des von den Mitarbeitern geleisteten Sonderefforts zum Überwinden des Währungsschocks stellt sich allerdings die Frage, ob eine ausserordentliche Dividende das richtige Zeichen ist.

Im Ausblick auf das laufende Jahr ist von mehr Umsatz – aus eigener Kraft, eventuell unterstützt durch leichten Rückenwind von der Währungsseite – sowie von einem erneut höheren Betriebsgewinn auszugehen.

Die komplette Historie zu Ems-Chemie finden Sie hier. »

Hat Ihnen der Artikel gefallen? Lösen Sie für 4 Wochen ein FuW-Testabo und lesen Sie auf www.fuw.ch Artikel, die nur unseren Abonnenten zugänglich sind.

Seite empfehlen



Kopieren Sie den Link [ctrl + c] und fügen Sie ihn in ein E-Mail ein [ctrl + v]. Aus Sicherheitsgründen ist kein Versand von E-Mails direkt vom VZ Finanzportal möglich.