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12:00 Uhr - 09.11.2016

Was Trump für Schweizer Aktien bedeutet

Die Wahl Donald Trumps zum US-Präsidenten trifft Schweizer Aktien und Sektoren unterschiedlich – die ersten Einschätzungen.

Die Ungewissheit um die Konsequenzen einer Trump-Präsidentschaft wirkt sich am direktesten und sichtbarsten auf die Währungen aus. Entsprechend konzentrieren sich erste Einschätzungen auf die möglichen Auswirkungen eines sich gegenüber dem Franken abschwächenden US-Dollars auf die Schweizer Unternehmen.

Die nachfolgende Grafik zeigt den Einfluss eines sich um mehr als 10% abschwächenden US-Dollars auf den Gewinn pro Aktie der entsprechenden Gesellschaften. Am sensibelsten auf eine starke Bewegung des Dollars reagieren würden gemäss Berechnungen des Brokers Kepler Cheuvreux Swatch Group (UHR 293.9 -1.21%) und das Medtech-Unternehmen Sonova (SOON 132.3 2.88%). Am wenigsten würde der Gewinn von Barry Callebaut (BARN 1230 -1.2%), Belimo (BEAN 3058 0.1%) und SGS (SGSN 1980 -0.9%) tangiert.

Gewinnsensitivität zum US-Dollarzoom

Aus Sicht des Brokers dürften die Aktien des Bauzulieferers Belimo, des Sicherheitsspezialisten Dorma+Kaba (DOKA 701 0.57%) sowie des Liftbauers Schindler (SCHN 179.4 -0.11%) von einer Dollarabschwächung profitieren.

Denn alle drei Unternehmen verzeichnen eine hohe Kongruenz von Umsatz und Kosten in US-Dollar. Das heisst, sie würden von Turbulenzen im Dollar-Franken-Währungspaar am wenigsten betroffen.

Einen weiteren potenziellen Profiteur einer Trump-Präsidentschaft sieht der Broker in den Aktien des Bauchemieherstellers Sika (SIK 4875 2.05%). Sie könnten von höheren Investitionen in Infrastrukturprojekte profitieren, die Trump während des Wahlkampfs in Aussicht gestellt hat. Sika erarbeitet rund 40% des Umsatzes mit Infrastruktur.

Der Automobilsektor wird hingegen nicht als Gewinner angesehen. Hier dürfte sich die ökonomische Ungewissheit als Hemmschuh erweisen. Das könnte potenziell negative Auswirkungen auf Zulieferer wie Ems-Chemie (EMSN 501.5 0.45%) haben, die für 62% des Umsatzes auf den Automobilsektor angewiesen ist, oder für Georg Fischer (FI-N 840.5 -1.29%) mit 36% des Umsatzes.

«Sollte Trump seine protektionistischen Pläne umsetzen, wird sich dies negativ auf die globalen Handelsaktivitäten auswirken», sagt Stephan Sola von Kepler Cheuvreux, das könnte entsprechend negativ für die Aktien des Warenprüfers SGS und des Marktdienstleisters DKSH (DKSH 68.35 -0.8%) sein. Andererseits könnte sich jedoch der innerasiatische Handel intensivieren, wovon DKSH wieder profitieren könnte.

Als sicheren Hafen erachtet Kepler Cheuvreux die Aktien von Nestlé (NESN 70.25 -1.33%), dies besonders wegen ihrer defensiven Qualitäten.

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