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08:29 Uhr - 20.10.2014

UBS kämpft weiter um Bereinigung der Altlasten

Die Schweizer Grossbank hat neue Vergleichsverhandlungen mit dem US-Justizministerium betreffend die Vorwürfe im Zusammenhang mit der Manipulation von Devisenkursen aufgenommen.

Die UBS (UBSN 15.42 2.19%) will als eine der ersten globalen Grossbanken Vorwürfe im Zusammenhang mit der Manipulation von Devisenkursen klären, die verschiedene Behörden erheben. Noch dieses Jahr wolle das Department of Justice (DoJ) die ersten Fälle in dieser Sache behandeln, berichtete «Financial Times» am Freitag unter Berufung auf mit der Situation vertraute Personen. Die UBS kommentierte dies nicht.

Bereits früher wurde bekannt, dass die britische Financial Conduct Authority (FCA) in gleicher Angelegenheit mit einer Reihe von Grossbanken Verhandlungen aufgenommen hat, darunter ebenfalls die UBS. Bezüglich der Verhandlungen mit dem DoJ war durchgesickert, dass  die UBS eine Teilimmunität erhalten soll, wie zuvor im Libor-Fall. Schadenersatzforderungen in wettbewerbsrechtlichen Verfahren werden dadurch auf Begleichung des tatsächlichen Schadens begrenzt. Darüber hinausgehende Zahlungen bleiben ihr erspart.

Die UBS hatte unmittelbar nach ersten Presseberichten über Devisenmanipulationen eine interne Untersuchung eingeleitet, Mitarbeiter freigestellt und mögliches Fehlverhalten bei den Behörden selbst angezeigt.

Im Fall von Devisenmanipulation scheint sich die Bank zwar ebenfalls ernsthaftes Fehlverhalten geleistet zu haben. Anders als im Libor-Skandal steht die UBS nach Informationen von «Finanz und Wirtschaft» diesmal allerdings nicht an der Spitze der Übeltäter. Dass sie als Wiederholungstäterin gilt, dürfte beim Strafmass dennoch verschärfend wirken. Ihre umfassende Kooperationsbereitschaft wiederum dürfte Milderung bringen.
Im Libor-Fall soll die Europäische Kommission schon nächste Woche weitere Vergleiche bekanntgeben, berichtet Bloomberg. Für Referenzzinssätze auf Yen und Euro haben die Europäer bereits früher Bussen verhängt. Die UBS kam damals aufgrund ihrer Kooperation straffrei davon. Jetzt stehen Strafen für die Manipulation von Libor in Schweizer Franken an.

Noch ausstehend sind die Urteile der Schweizer Wettbewerbskommission (Weko) in Sachen Libor und Forex.
Fortgeschrittener seien die Untersuchungen im Libor-Fall, sagte Vizedirektor Olivier Schaller gegenüber «Finanz und Wirtschaft». Ungeklärt sind demnach jedoch Fragen zur Bussenberechnung. Untersuchungen der Weko seien gegen die beiden Schweizer Grossbanken sowie ausländische Institute eröffnet worden, bestätigte Schaller.

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