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13:56 Uhr - 18.10.2016

Bericht: Norwegens Staatsfonds sollte Aktienquote erhöhen

Die Suche nach Rendite macht vor niemandem Halt: Ein Kommissionsbericht der Regierung empfiehlt dem Fonds, mehr Aktien zu kaufen.

Jetzt soll auch der norwegische Staatsfonds tun, was alle tun: Auf der Suche nach Rendite die Aktienquote erhöhen. Der Fonds verwaltet rund 880 Mrd. $, was weltweit unerreicht ist. Eine Regierungskommission kommt in einem Bericht vom Dienstag zum Schluss, der Fonds sollte mehr Risiken eingehen und daher statt in Bonds mehr in Aktien investieren. Der Aktienanteil sollte von aktuell 60% auf 70% erhöht werden. 2007 lag die Quote noch bei 40%.

Der Bericht kommt gemäss einem Artikel in der «Financial Times» zum Schluss, eine höhere Aktienquote bedeute zwar stärkere Kursschwankungen und Kursrückgänge, biete aber auch die Chance auf bessere Renditen. Die Risiken seien akzeptabel, heisst es. Die Regierung will auf Basis des Berichts nun beraten, was zu tun ist, und im Frühjahr 2017 eine Entscheidung fällen.

An Schwergewichten beteiligt

Grob gerechnet könnte sich das Aktieninvestment theoretisch von 528 Mrd. auf 616 Mrd. $ erhöhen. Aber wohin bloss mit den 88 Mrd.$? Wie bisher käme der Staatsfonds an Schweizer Aktien kaum vorbei. Die bedeutendsten Positionen in der Schweiz sind die Anteile von 5% an der Credit Suisse (CSGN 13.07 1.24%) und jeweils gut 3% an Zurich und an UBS (UBSG 13.34 1.44%).

Der Fonds ist derart gross, dass er quasi an allen Schweizer Unternehmen beteiligt ist, auch an den meisten der übrigen Riesen, wie Novartis (NOVN 74.75 0.34%), Nestlé (NESN 74.8 0.4%) oder Richemont (CFR 64.9 1.49%), dort mit Anteilen zwischen 2 und 3%. Die Liste der mittelgrossen Unternehmen, die Norwegen mit mehr als 3% zu ihren Eigentümern zählen, ist sehr lang, mit Werten wie Aryzta (ARYN 44.49 0.91%), Implenia, Tecan (TECN 172.7 1.95%), Forbo (FORN 1278 0.08%), Valora (VALN 278.5 0%) oder Cembra Money Bank (CMBN 75.75 1%).

Drittes Quartal lief einigermassen

Norwegens Staatsfonds hat im dritten Quartal einen Gewinn von umgerechnet 29 Mrd. Fr. erzielt. Die Rendite auf die Anlagen erreichte 4%. Im zweiten Quartal erwirtschaftete der Fonds aber nur 1,3% und im ersten Vierteljahr ergab sich sogar ein Minus von 0,6%.

2015 war für den global grössten Staatsfonds ein schwaches Jahr: Mit -4,9% wurde im dritten Quartal 2015 der grösste Verlust in vier Jahren verzeichnet. Am Ende kam es im Gesamtjahr 2015 zwar doch noch zu einem Plus von 2,7%, was allerdings deutlich hinter dem seit 1998 erzielten Schnitt von 5,6% liegt.

 

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