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19:00 Uhr - 09.12.2014

Wie rund wird das Going Private von ADB laufen?

Im Vorfeld des geplanten Börsenrückzugs werden erneut kritische Stimmen laut. Der qualifizierte Aktionär Wilhelm Goldmann könnte mit Hilfe weiterer Minderheitsaktionäre für Spannung sorgen.

Der geplante Börsenrückzug des Multimedialösungsanbieters ADB aus Genf gibt weiter zu reden. Der qualifizierte Aktionär Wilhelm Goldmann, der gemäss einer Beteiligungsmeldung 5,17% an ADB hält, erneuerte seine Kritik, das Abfindungsangebot sei zu niedrig. Zudem beklagt er gegenüber «Finanz und Wirtschaft», der ADB-Verwaltungsrat habe ihm auf ein entsprechendes Schreiben nicht geantwortet. Stattdessen habe ADB-Grossaktionär 4T (45,7%) um ABD-VR-Präsident Andrew Rybicki geantwortet und auf die Fairness Opinion von IFBC verwiesen. Im Auftrag von ADB kamen die IFBC-Berater auf einen fairen Wert von 14.01 bis 16.25 Fr. je Aktie.

Goldmann bemängelt, in dem von 4T vorgelegten Angebot über 15.50 Fr. sei keine Übernahmeprämie enthalten. Auch verfüge ADB über erhebliche Kapitaleinlagereserven, deren voller Nutzen nach dem Going Private 4T zugutekäme, statt bei einer weiteren Aufrechterhaltung der Kotierung im Fall einer steuerbefreiten Ausschüttung auch anderen Aktionären.

Nun könnte es spannend werden. Denn sollte Goldmann nicht andienen und genügend Minderheitsaktionäre dazu bewegen können, das Angebot nicht anzunehmen, könnte das geplante Going Private für ADB schwierig werden. Werden 4T weniger als 90% der Stimmrechte angedient, macht dies auch das fusionsrechtliche Squeeze-out, wie es im Angebot von 4T als Möglichkeit erwähnt wird, schwierig: Ihm müssten 90% der Stimmrechte auf einer GV zustimmen.

Eine ADB-Sprecherin bestätigte ein Schreiben Goldmanns, äusserte sich aber – ebenso wie 4T – dazu nicht weiter und verwies auf die Publikation des Zwischenergebnisses zur Annahme des Angebots am 18. Dezember. Apropos Sika (SIK 2920 -3.73%): Die Übernahmekommission hob 2012 eine Opting-out-Klausel auf, welche die Generalversammlung von ADB auf Antrag von 4T in die Statuten aufgenommen hatte. Rund 80% der Minderheitsaktionäre hatten das Opting-out abgelehnt. Deswegen musste 4T nun überhaupt ein öffentliches Angebot vorlegen. Es läuft noch bis nächsten Mittwoch.

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