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10:01 Uhr - 07.09.2016

Showdown für ABB naht

Gemäss einem schwedischen Medienbericht ist die Führung des Grossaktionärs Investor AB uneinig darüber, ob sie die Aufteilung des Schweizer Industriekonzerns befürworten soll.

Der 4. Oktober ist der entscheidende Tag für Ulrich Spiesshofer. Am Investorentag in Zürich wird der CEO des Industrie- und Energiekonzerns ABB (ABBN 22.1 0.78%) das Resultat einer einjährigen strategischen Überprüfung präsentieren.

Dabei geht es vor allem um die Frage, ob die Division Stromnetze (Power Grids) abgespalten und verkauft oder aber in der Gruppe behalten werden soll.

Am Markt steigen die Erwartungen: Seit Anfang Jahr haben die ABB-Aktien mehr als 22% gewonnen und notieren aktuell mit 22 Fr. auf dem höchsten Stand seit knapp zwei Jahren. Auch heute Mittwoch führen sie das Siegertableau im SMI (SMI 8279.22 -0.3%) an.

Aktionär drängt zu Fokussierung

Zur Abspaltung der mit 35’000 Angestellten und 11,6 Mrd. $ Umsatz grössten Konzerndivision drängt die schwedisch-schweizerische Investorengruppe Cevian Capital, die im Verlauf des Sommers 2015 einen 5,2%-Anteil an ABB aufgebaut hat. Die Argumentation von Cevians Managing Partner Lars Förberg: Die Einheit bringe im Konzernverbund zu wenig Synergien; ein Verkauf würde es ABB erlauben, sich klarer auf die Kerngeschäfte zu fokussieren.

Eine Schlüsselrolle in der Entscheidungsfindung kommt dem Grossaktionär Investor AB zu. Die Beteiligungsgesellschaft der schwedischen Familie Wallenberg kontrolliert gut 10% der ABB-Aktien und stellt mit Jacob Wallenberg den Vizepräsidenten des Verwaltungsrats.

CEO von Investor für die Abspaltung

Gemäss einem am Dienstagabend auf der Website der schwedischen Wirtschaftspublikation «Dagens Industri» erschienenen Bericht herrscht innerhalb der Investor-Führung Uneinigkeit in dieser entscheidenden Frage. CEO Johan Forssell sei gemäss Quellen der Zeitung für die Abspaltung der Division Power Grids.

Jacob Wallenberg, der den Verwaltungsrat von Investor präsidiert, habe sich allerdings noch nicht entschieden. Gemäss Informationen der Zeitung scheue er die Konfrontation mit seinen Kollegen im VR von ABB sowie mit CEO Ulrich Spiesshofer, der sich stark für den Verbleib der Division im Konzern einsetze. Über die Position des VR-Präsidenten von ABB, Peter Voser, ist bislang nichts bekannt.

Viel wird demnach davon abhängen, für welche Seite sich Wallenberg in den kommenden Wochen entscheidet: für den CEO von Investor oder für den CEO von ABB. So oder so: Die Spannung vor dem 4. Oktober steigt.

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