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10:39 Uhr - 12.09.2016

Weshalb die Börsianer zum Rückzug blasen

Zum Wochenstart fallen die Börsen in Asien und Europa. Der Auslöser dafür liegt in den USA.

Es sind keine dramatischen Bewegungen, welche die Börsen am Montagmorgen erleben. Und doch sind die Kurskorrekturen ein Ausdruck der latenten Unsicherheiten. Zudem beenden sie eine mehrwöchige Aktienrally, die unmittelbar nach dem Brexit-Votum Anfang Juli eingesetzt hatte.

Der Swiss Market Index verliert über 1%, aber auch andere europäische Börsenbarometer wie der deutsche DAX, der französische CAC40 oder der britische FTSE 100 geben deutlich nach.

Zuvor hatten auch die asiatischen Börsenplätze deutliche Verluste zwischen 1 und 3% verzeichnet. In Japan sank der Nikkei-Index 1,7%, der MSCI-Index für die Region Asien/Pazifik (ohne Japan) büsste 2,6% ein. Ebenfalls über 2% büssten der Hang Seng (Hang Seng 23290.6 -3.36%) in Hongkong und der südkoreanische Kospi (Kospi 1994 -2.06%) ein. 

Spekulationen um Zinserhöhung

Der Grund für diese Nervosität ist in den USA zu suchen. Vergangene Woche kamen einmal mehr Spekulationen um eine rasche Zinserhöhung in den USA auf.

Besondere Aufmerksamkeit erhielt Eric Rosengren. Der Präsident der Fed-Notenbank von Boston warnte in einer Rede vor den Auswirkungen einer anhaltenden Niedrigzinspolitik.Laut seiner Aussage könne die US-Wirtschaft durch das niedrige Zinsniveau «überhitzen». Deshalb sei eine allmähliche Straffung der Zinsen angebracht.

Diese Worte zogen am Freitag den Dow Jones (Dow Jones 18085.45 -2.13%) deutlich in die Tiefe. Das Minus von 2,1% war der grösste Tagesverlust seit dem Brexit-Votum. An der Technologiebörse Nasdaq tauchten die Kurse noch tiefer.

Die Anspannung der Marktteilnehmer nimmt allmählich zu, da in der kommenden Woche die nächste Sitzung der US-Notenbank Fed stattfindet. Bislang ging man davon aus, dass das Fed die Zinsen unverändert lässt. Sollte aber der nächste Zinsschritt erfolgen, würde dies Aktien gegenüber Obligationen etwas unattraktiver machen.

Clintons Erkrankung erhöht Nervosität

Für zusätzliche Verunsicherung sorgt ein anderer Zwischenfall in den USA. Bei der Präsidentschaftskandidatin Hillary Clinton wurde eine Lungenentzündung diagnostiziert. Dies, nachdem sie bei einer 9/11-Gedenkveranstaltung in New York einen Schwächeanfall erlitten hatte.

Die Wahlen finden in weniger als zwei Monaten statt. Bislang gingen die Finanzmärkte von einem Erfolg von Clinton aus. Nun machen sich Sorgen breit, dass ihr Rivale Donald Trump diese veränderte Ausgangslage zu seinen Gunsten nutzen könnte.

 

 

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