Der Verlust ist im Geschäftsjahr 2017 deutlich gesunken. Dieses Jahr investiert die Biotech-Gesellschaft weiter.
Das Biotech-Unternehmen Basilea (BSLN 70 0.94%) will auch im laufenden Jahr in die weitere Produktentwicklung investieren, und es nimmt dabei die Gewinnzone konkreter ins Visier. Der operative Verlust (Ebit) sank im abgelaufenen Geschäftsjahr gut zwei Drittel auf 14,1 Mio. Fr. , wie dies Basilea mitteilte. Das entspricht ungefähr dem jüngsten finanziellen Ausblick. Ein Jahr zuvor lag der Betriebsverlust noch bei 43,9 Mio. Fr. Dieses Jahr soll er wegen Forschungs- und Entwicklungskosten laut Ausblick aber erneut zwischen 10 und 20 Mio. Fr. erreichen.
Gleichwohl gilt für das Management: «Wir sind optimistisch, dass wir in den nächsten 24 Monaten schwarze Zahlen schreiben werden», sagte Basilea-Finanzchef Donato Spota «Finanz und Wirtschaft». Nachdem 2017 neue Vertriebsvereinbarungen für die beiden Basilea-Medikamente Cresemba und Zevtera, ein Mittel gegen Pilzinfektionen und ein Antibiotikum, abgeschlossen wurde, sieht der Ausblick für den Umsatz zunächst jedoch verhalten aus. So rechnet das Management mit einer Spanne von 105 bis 115 Mio. Fr. Im vergangenen Jahr war er hingegen 54% auf 101,5 Mio. Fr. gestiegen.
Toctino-Umsatz läuft aus
Allerdings sind darin auch Umsätze für das Medikament Toctino gegen Handekzeme enthalten, dessen exklusive Rechte Basilea 2012 an die GlaxoSmithKline (GSK)-Tochter Stiefel abgetreten hatte. Dafür hatte das Unternehmen von GSK eine Einmalzahlung über 224,1 Mio. Fr. erhalten, die verteilt auf die Folgejahre umsatzwirksam wurde – dieses Jahr zum letzten Mal. Waren es 2016 und 2017 noch jeweils 37,7 Mio. Fr., erhält Basilea bis August 2018 nur noch 23,7 Mio. Fr.
Basilea erwirtschaftet den Umsatz aus dem Verkauf der neuen Medikamente Cresemba und Zevtera auf verschiedenen Wegen. Da sind zum einen Lizenzverträge mit anderen Unternehmen, bei denen kommerzielle und regulatorische Meilensteinzahlungen und Abschlagszahlungen verbucht werden, sowie umsatzabhängige Lizenzgebühren. Letztlich übernehmen dabei Lizenzpartner wie Astellas für den US-Markt oder Pfizer (PFE 36.8 -0.78%) für einen Grossteil Europas die Fertigung und den Vertrieb. Hinzu kommt noch der Produktumsatz, bei dem Basilea zuvor Distributionsverträge abgeschlossen hat.
Mehr liquide Mittel
Aus diesen Komponenten ergibt sich, dass der Umsatz mit Cresemba und Zevtera von 26,4 auf 52,5 Mio. Fr. im Jahr 2017 gestiegen ist. Für dieses Jahr rechnet das Management mit 60 bis 65 Mio. Fr. – ein Grossteil geht dabei auf Cresemba zurück, das sowohl in Europa als auch in den USA zugelassen ist.
Die Gewinnzone rückt bei Basilea tatsächlich in greifbare Nähe, und die liquiden Mittel sind Ende 2017 um 7,5% auf 310 Mio. Fr. gestiegen. So kann das Management in Wachstum und die weitere Produktentwicklung investieren, die beim Antibiotikum Zevtera auch von der US-Regierung unterstützt wird. Für risikofähige Anleger sind die Titel ein Kauf wert.
Die komplette Historie zu Basilea finden Sie hier. »
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