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07:23 Uhr - 09.11.2020

Novartis-VRP: Sinkende Medikamentenpreisen in den USA

Jörg Reinhardt, VR-Präsident von Novartis, sagt in einem Interview, dass der Preisdruck in allen Teilen der Welt spürbar ist und anhalten wird.

Der Pharmakonzern Novartis (NOVN 76.38 -0.17%) stellt sich auf tiefere Medikamentenpreise ein. «In den USA rechnen wir damit, dass unabhängig vom Ausgang der US-Wahlen die Preise weiter sinken», sagte VR-Präsident Jörg Reinhardt im Interview mit der «NZZ (NZZ 5000 0%) am Sonntag». Der Preisdruck sei schon seit vielen Jahren in allen Teilen der Welt spürbar.

Die gestiegenen Listenpreise für Krebsmedikamente in den USA führten dabei nicht automatisch zu höheren Preisen. «Wir haben dieses Jahr in den USA einen Preisrückgang von knapp 2% verzeichnen müssen, obwohl offiziell unsere Listenpreise gestiegen sind», so Reinhardt im Interview. Die Listenpreise würden ohnehin «praktisch von niemandem» bezahlt.

Es sei auch nicht das Ziel, die hochpreisigen Therapien gegen seltene Krankheiten als Hauptumsatzträger zu etablieren. «Unsere wichtigsten Umsatzträger sind Medikamente für häufig auftretende Erkrankungen und das soll auch so bleiben», sagte der VR-Präsident. Die Ansätze im Bereich Gen- und Zelltherapie sowie Radioonkologie könnten einmal 10 bis 20% des Produktportfolios ausmachen, aber «nicht mehr».

Ablehnung Kovi

Weiter äussert sich der Novartis-Präsident im Interview zur anstehenden Abstimmung über die Konzernverantwortungsinitiative in der Schweiz. Ein «Ja» bei der Abstimmung halte er für «falsch». Mitarbeiter und Investoren drängten bereits heute auf die Einhaltung von sozialen und ökologischen Standards.

Er befürchte, dass die Initiative, «eine Flut von missbräuchlichen Klagen hervorrufen wird, der man sich aufgrund der umgekehrten Beweislast nur schwer erwehren kann.» Den drohenden Reputationsschaden durch Klagen erachte er als «reale Gefahr». Demgegenüber plädiert Reinhardt für die Annahme des bundesrätlichen Gegenvorschlags, der «mit einem gewissen Augenmass» formuliert sei.

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