Zurück zur Übersicht
06:59 Uhr - 06.01.2017

Sika-Chef ist FuW-Manager des Jahres 2016

Die Online-Umfrage hat ein klares Resultat hervorgebracht. Sika-Konzernchef Jan Jenisch wird von den FuW-Lesern zum Manager des Jahres 2016 gewählt.

Zum ersten Mal überhaupt haben die Leserinnen und Leser der «Finanz und Wirtschaft» den Schweizer Manager des Jahres gekürt. Rund 4100 Stimmen sind bei der nicht repräsentativen Online-Umfrage abgegeben worden. Mit 982 davon hat der CEO des Baustoffkonzerns Sika (SIK 4858 -0.14%), Jan Jenisch, das Rennen für sich entschieden.

Platz zwei geht an die einzige Frau unter den fünfzehn ausgewählten Personen, Magdalena Martullo-Blocher, CEO und Delegierte des Verwaltungsrats von Ems Chemie. Sie hat etwas über 700 Stimmen erhalten.

In der Zwischenauswertung von Donnerstagabend – die Umfrage läuft noch bis Freitagmittag – liefern sich der CEO von Zurich, Mario Greco, und der CEO von Straumann (STMN 398.5 0.69%), Marco Gadola, ein Kopf-an-Kopf-Rennen um Platz drei.

Sie liessen relativ bekannte Manager wie den CEO der Credit Suisse (CSGN 15.76 -1.99%), Tidjane Thiam, oder Nick Hayek von Swatch Group (UHR 310.6 -0.89%) klar hinter sich (vgl. Tabelle).

Zwischenauswertung: Manager des Jahres Anzahl Stimmen Jan Jenisch, CEO Sika 982 Magdalena Martullo-Blocher, CEO und Delegierte des VR, Ems 712 Marco Gadola, CEO Straumann 420 Mario Greco, CEO Zurich 403 Bracken Darrell, CEO Logitech 269 Nick Hayek, CEO Swatch Group 268 Tidjane Thiam, CEO Credit Suisse 220 Alexander von Witzleben, VR-Präsident und CEO Arbonia 190 Hanspeter Rhyner, CEO Glarner Kantonalbank 176 Ulrich Spiesshofer, CEO ABB 133 Patrik Gisel, CEO Raiffeisen Schweiz 121 Etienne Jornod, Exek. VR-Präsident Galenica 84 Richard Ridinger, CEO Lonza 68 Joe Strähle, CEO EFG 32 Eric Olsen, CEO LafargeHolcim 31

Ein Rekordmeister

Der wohl uneinholbare Erstplatzierte der Umfrage ist ein würdiger Sieger. Der CEO von Sika, der im letzten Jahr seinen 50. Geburtstag gefeiert hat, schafft Ausserordentliches: Obwohl das Unternehmen seit mehr als zwei Jahren in einen Abwehrkampf gegen die Übernahme durch die französische Saint-Gobain (SGO 44.58 -0.27%) (SGO) bzw. gegen den Verkauf der Stimmenmehrheit der Familie Burkard verwickelt ist, reiht Jenisch im Geschäftsgang Rekord an Rekord.

Die Rekordserie gilt für den Umsatz, den Gewinn, aber auch den Börsenkurs von Sika. Die Inhabertitel notieren nahe dem Allzeithoch von 5000 Fr.

Das zeigt: Der Verwaltungsrat hält Jenisch und seinen Kollegen von der Konzernleitung den Rücken frei. Das Management, das sich gegen die Übernahme durch SGO stellt, kann sich voll dem operativen Geschäft widmen.

Der aus Deutschland stammende Jenisch ist Vater des jüngsten Erfolgs, denn er hat die Strategie des Unternehmens mit Übernahme des CEO-Jobs 2012 formuliert. Die Strategie sieht vor, das Wachstum in den aufstrebenden Märkten zu forcieren, organisch wie auch akquisitorisch.

Zudem wird die Innovation gezielt gefördert und produktmässig das Mörtelgeschäft. Es zeichnet sich durch ein grosses Marktpotenzial sowie eine hohe Profitabilität aus.

Die Umsetzung der Strategie mit dem Horizont bis 2018 verläuft plangemäss, die Ziele wurden bisher stets erreicht.

Unsichere Zukunft bei Sika

Jenisch ist ein Sika-Eigengewächs. Er hat praktisch seine gesamte berufliche Laufbahn in Diensten des Unternehmens verbracht. Nach dem Abschluss seines Studiums der Wirtschaftswissenschaften an der Universität Freiburg i.Ue. absolvierte er noch einen MBA.

Kurz nach dem Abschluss stieg er 1996 bei Sika ein, zunächst in der Marktentwicklung im Industriebereich. In den Folgejahren nahm er verschiedene Funktionen im Automobilgeschäft wahr und avancierte 2004 zum Leiter der Industriedivision und Mitglied der Konzernleitung. Von 2007 bis 2011 übernahm er die Führung der Region Asien/Pazifik.

So erfolgreich Jenisch mit Sika auch ist, so ungewiss ist seine Zukunft. Sollte der Verkauf der Aktien der Familie Burkard an SGO zustande kommen, wird er, wie die gesamte Konzernleitung, Sika wohl verlassen.

Dieser Schritt wurde schon kurz nach der Bekanntgabe der Verkaufsabsicht angekündigt und seither mehrfach bestätigt. Für die zweite Jahreshälfte 2017 wird das Urteil des Zuger Obergerichts, der zweiten Instanz, im Streit über den Aktienverkauf erwartet.

Die Wahrscheinlichkeit, dass es vorher zu einer Einigung betreffend den Verkauf des Aktienpakets zwischen Sika und der Familie kommt, ist eher gering.

Wer seine Stimme noch nicht abgegeben hat: Hier geht es zur Umfrage, die noch bis Freitagmittag läuft.

Hat Ihnen der Artikel gefallen? Lösen Sie für 4 Wochen ein FuW-Testabo und lesen Sie auf www.fuw.ch Artikel, die nur unseren Abonnenten zugänglich sind.

Seite empfehlen



Kopieren Sie den Link [ctrl + c] und fügen Sie ihn in ein E-Mail ein [ctrl + v]. Aus Sicherheitsgründen ist kein Versand von E-Mails direkt vom VZ Finanzportal möglich.