Paul Bulcke, der CEO des Nahrungsmittelkonzerns, will den Umsatz dieses Jahr organisch 5% steigern. In den letzten beiden Jahren hat er die Wachstumsziele verfehlt. Am Freitag präsentiert Nestlé die Zahlen für das erste Quartal.

Im Fokus steht das organische Wachstum. Seit Jahren sieht das Nestlé-Modell ein Jahreswachstum von 5 bis 6% vor. In den letzten beiden Jahren hat CEO Paul Bulcke diesen Wert aber nicht erreicht. 2014 lag es bei 4,5%, und 2013 betrug es 4,6%. Trotzdem hält Bulcke am Wachstumsziel fest. Er erwartet für das Gesamtjahr 2015 ein organisches Wachstum von rund 5%. «Diese Zunahme werden wir definitiv vor allem im zweiten Halbjahr erzielen. So etwa ab dem zweiten Quartal dürfen die Zahlen besser werden», sagte der Konzernchef an der Bilanzmedienkonferenz im Februar.

Drei Sorgenkinder

Nestlé (NESN 76.5 0.66%) hat derzeit drei Sorgenkinder. Der Konzern ist mit dem Franken konfrontiert, der sich nach dem SNB-Entscheid stark aufgewertet hat. Da Nestlé vorwiegend lokal produziert, handelt es sich vor allem um Translationseffekte. Auch die verlangsamte Entwicklung in China macht dem Konzern zu schaffen. Das dritte Sorgenkind ist das US-Tiefkühlgeschäft.

Mit der Portfoliobereinigung macht Nestlé vorwärts. Sie will sich von Bereichen trennen, deren Performance nicht den Erwartungen entspricht. Diese Woche hat sie bekanntgegeben, dass sie mit Brakes in Verhandlungen steht, um ihre französische Tochter Davigel zu verkaufen.

Unilever und Danone besser als erwartet

Bereits haben die Konkurrenten von Nestlé die Quartalszahlen diese Woche veröffentlicht. So hat Danone (BN 66.65 0.51%) im ersten Quartal ein organisches Wachstum von 4,8% erreicht und liegt damit über den Erwartungen. Vergangenes Jahr ist sie organisch 4,7% gewachsen. Konkurrent Unilever (UNA 42.5 3.9%) hat den organischen Umsatz im ersten Viertel dieses Jahres 2,8% erhöht und übertraf damit ebenfalls die Erwartungen der Analysten. 2014 betrug das Umsatzwachstum von Unilever 2,9%.

Es ist zu erwarten, dass Nestlé ihre langfristigen Zielwerte im ersten Quartal nicht erreichen wird. Analysten erwarten im Durchschnitt ein organisches Wachstum von 4,2%. So wie bereits die beiden Konkurrenten dürfte Nestlé diese Schätzungen ebenfalls etwas übertreffen.

Die komplette Historie zu Nestlé finden Sie hier »

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