Der Reisedetailhändler will kontinuierlich Dividende zahlen und kauft Aktien zurück.
Spät kommt sie, aber sie kommt: Die Dividendenmitteilung von Dufry (DUFN 134.9 3.06%). Drei Wochen liess der Reisedetailhändler seine Aktionäre zappeln – und brockte ihnen 10% Kursverlust ein. Nun wissen die Anleger, dass sie für 2017 je Aktie 3.75 Fr. Dividende erhalten sollen, bezahlt aus Kapitaleinlagereserven und somit in der Schweiz verrechnungssteuerfrei. Die erste Ausschüttung seit zehn Jahren liegt über den Markterwartungen. Zudem legt das Unternehmen der Generalversammlung vom 3. Mai ein Aktienrückkaufprogramm bis höchstens 400 Mio. Fr. vor. Die angedienten Titel sollen vernichtet werden, was zu einer Gewinnverdichtung führt.
Die Neuerungen sind der Auftakt zu einer anlegerfreundlicheren Ausschüttungspolitik, denn Dufry will künftig jeweils eine Dividende zahlen, die mindestens gleich hoch sein soll wie im Vorjahr. Die Reaktion an der Börse war prompt und freundlich. Die Dufry-Aktien gewannen am Freitag bis zu 3,7%.
Der Verwaltungsrat betrachtet das Unternehmen derzeit als «unterbewertet», wie er in der Ankündigung schreibt. So sei ein Aktienrückkauf ein «wirksames Mittel der Kapitalrückführung an die Aktionäre». Der Umfang des auf zwölf Monate angelegten Programms entspricht zum aktuellen Kurs gut 5% des Kapitals. Entsprechend gross wird die Gewinnverdichtung ausfallen, wenn die zurückgekauften Aktien vernichtet werden. Analysten von Vontobel (VONN 57.8 -2.12%) und Baader Helvea beurteilen den Rückkauf positiv. Etwas differenziert sieht es Joern Iffert von UBS (UBSG 16.52 -0.96%). Die Publikumsöffnung der US-Tochter Hudson Anfang Jahr habe den Gewinn je Aktie deutlicher verwässert, als es der Rückkauf nun kompensieren könne.
Was die künftige Ausschüttungspolitik betrifft, zielt der Verwaltungsrat auf eine jährliche Ausschüttung von 40% der Netto-Cash-Einnahmen. Der kontinuierlich starke Mittelzufluss erlaube es Dufry, jährlich eine Dividendensumme von jeweils 200 Mio. Fr. auszuzahlen und gleichzeitig das Geschäft organisch und mit ergänzenden Zukäufen zu stärken.
Weiter sollen an der Generalversammlung Lynda Tyler-Cagni und Steven Tadler als unabhängige Mitglieder neu in den Verwaltungsrat gewählt werden. Sie ersetzen die abtretenden Xavier Bouton und Joaquín Moya-Angeler Cabrera.
Die neue Dividendenpolitik – die Dividendenrendite beträgt aktuell 2,9% – könnte Investoren locken, die noch nicht in Dufry engagiert waren. Sie treffen auf einen Branchenführer mit intaktem Wachstumspotenzial. In den ersten beiden Monaten setzte sich der Trend des Vorjahres fort mit einer Umsatzzunahme von rund 7%. Die weltweit steigende Zahl von Flugpassagieren wird diese Entwicklung nach wie vor fördern.
Die komplette Historie zu Dufry finden Sie hier. »
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